2. Bundesliga

Kramny: Gegentor-Angst als Hemmschuh

Bielefelds Klos übt harsche Kritik

Kramny: Gegentor-Angst als Hemmschuh

Zu einem Punkt hat es gerade noch gereicht. Bielefeld steckt mit Jürgen Kramny weiterhin tief im Abstiegskampf.

Zu einem Punkt hat es gerade noch gereicht. Bielefeld steckt mit Jürgen Kramny weiterhin tief im Abstiegskampf. imago

Das Feuer wollten die Arminen auf den Platz bringen, um die Leute auf den Tribünen mitzureißen. Eine "Leistung bis ans Limit und darüber hinaus" hatte Coach Jürgen Kramny angekündigt, im Gefühl, seine Schützlinge seien sich alle im Klaren darüber, welch immens große Bedeutung der Partie gegen den direkten Kontrahenten zukommt.

Welcher Fan auch immer im Vorfeld von den Vorgaben des Trainers gelesen haben mag, wird sich wohl nach dem Anpfiff verwundert die Augen gerieben haben. Schlichtweg enttäuschend war der Auftritt der Bielefelder, die im ersten Durchgang kein einziges Mal gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchten. "Keine Spielidee" hatte Kramny von seinem Team gesehen.

Trainersteckbrief Kramny
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Kramny Jürgen

Spielersteckbrief Klos
Klos

Klos Fabian

Schütz: "Amateurhaft verteidigt"

Der Motor der Gastgeber sollte auch nach Wiederanpfiff stottern. Zu allem Überfluss fing sich der DSC auch noch das 0:1 durch Christopher Buchtmann (50.) ein. "Amateurhaft verteidigt", gab Tom Schütz zu Protokoll. Auch Fabian Klos fand hinterher klare Worte. Der Kapitän prangerte an, dass einige seiner Mitspieler erneut nicht die richtige Einstellung auf den Platz gebracht hätten. Vom Rückstand angestachelt schien der Vorletzte des Tableaus jedenfalls nicht zu sein. "Die ersten 60 Minuten waren nicht gut", konstatierte Kramny auf der Pressekonferenz. Eine wohlwollende Analyse.

Große Spannung im Keller: Quartett mit 18 Punkten

Denn so richtig druckvoll und auch zwingend wurde Bielefeld erst in den letzten Minuten. Joker Keanu Staude scheiterte noch an St. Paulis Keeper Philipp Heerwagen (87.), ehe in der Nachspielzeit Klos per Abstauber doch noch einen Punkt rettete (90.+3). Damit liegt mit Aue, der Arminia, St. Pauli und Karlsruhe ein Quartett mit 18 Punkten gleichauf und scheint den Abstiegskampf unter sich auszumachen, denn 1860 als 14. hat nach dem 2:0-Sieg gegen Nürnberg bereits 25 Zähler auf dem Konto.

Kramny bezeichnete die "Angst vor einem Gegentor" als Hemmschuh. Es gilt für den Coach nun auszuloten, wer davon überzeugt ist, ein Spiel gewinnen zu können. Der Wunsch Kramnys: "Dass man von Beginn an erkennt, dass wir das Spiel in unsere Richtung bewegen wollen." Angesichts der Auswärtsschwäche der Arminen (0/2/8) schon ein schwieriges Unterfangen, mutiert dies beim Gastspiel in Hannover am Samstag schlichtweg zur Mammutaufgabe.

jch/lk