"Leidenschaft und Moral sind da, das passt alles", geht Trainer Lieberknecht noch einmal auf die letzten beiden Ligaspiele in Würzburg (1:1) und gegen St. Pauli (1:2) ein. Gegen die Hamburger gab es die erste Heimniederlage der Saison für die Braunschweiger. Doch mit 35 Punkten auf dem Konto ist bei den Löwen noch alles im Lot, auch der Coach betont, jetzt nicht alles schlecht zu reden. Natürlich setzen sie sich beim Tabellendritten aber kritisch mit den Darbietungen auseinander.
Den nächsten Anlauf für den ersten Sieg im Jahr 2017 nehmen die Braunschweiger nun am Freitag in Nürnberg. "Die letzten Jahre war es so, dass wir den Gegner genau unter die Lupe genommen hatten, aber in Nürnberg war das egal. Weil irgendwie ein Fluch über dem Stadion lag, wir konnten schlecht oder super spielen, da haben wir wenig geholt", sagt Lieberknecht. Wenig, oder auch gar nichts. Denn in den letzten drei Auswärtsspielen in Franken gab es null Punkte für die Eintracht. Die letzten beiden Partien in der 2. Liga gingen mit 1:3 und 1:2 verloren, im Jahr davor gab es in der Bundesliga ein 1:2. "Ich hoffe, dass dieser Fluch auch wieder beendet wird", so der Coach.
Doch der Club wird besonders motiviert in das Spiel gehen, denn aus dem Hinspiel gibt es noch eine offene Rechnung: Braunschweig schoss den FCN mit 6:1 aus dem Stadion. "Es wird kein einfaches Spiel, auch aufgrund des Hinspielergebnisses", weiß Lieberknecht. "Nürnberg wird darauf bedacht sein, das zu regulieren. Das wird eine große Herausforderung für uns." Die Nürnberger starteten mit einer Niederlage gegen Dresden (1:2) in die Rückrunde, zeigten aber zuletzt bei Spitzenteam Heidenheim ihre Qualität und gewannen 3:2. Die Franken könnten den Rückstand auf den Dritten Braunschweig am Freitag auf vier Punkte reduzieren.
Lieberknecht muss drei Spieler ersetzen
Neben dem schweren Spiel wartet auf Lieberknecht in Sachen Aufstellung zudem eine schwierige Aufgabe. Mit Ken Reichel, Patrick Schönfeld und Nik Omladic fehlen gleich drei Spieler mit einer Gelbsperre. "Es war klar, dass der Tag X kommen wird, an dem andere Jungs die Möglichkeit haben, in die Bresche zu springen", berichtet Lieberknecht. "Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die wir haben." Der Trainer meint damit entweder eine Systemumstellung, oder aber einen positionsgetreuen Wechsel. Für was er sich letztendlich entschieden hat, wird sich am Freitagabend zeigen.