Bundesliga

Sulu: "Neuer Schwung und Leidenschaft sind da"

Darmstadts Kapitän über Milosevics Fehler und Veränderungen unter Frings

Sulu: "Neuer Schwung und Leidenschaft sind da"

Bewertet den Trainerwechsel positiv: Darmstadts Kapitän Aytac Sulu.

Bewertet den Trainerwechsel positiv: Darmstadts Kapitän Aytac Sulu. imago

kicker: Herr Sulu, wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Aytac Sulu: Sehr gut. Es sind neuer Schwung und neue Leidenschaft da. Es wächst neuer Teamspirit. Die Einheiten unter Torsten Frings zeigen, in welche Richtung es wieder geht, darüber sind alle froh. Wir sind auf dem besten Weg wieder zu dem zu werden, was wir bis vor einem halben Jahr waren.

Spielersteckbrief Sulu
Sulu

Sulu Aytac

Trainersteckbrief Frings
Frings

Frings Torsten

Bundesliga - 17. Spieltag
mehr Infos

kicker: Bei den Einheiten war die Lautstärke auf dem Platz ziemlich auffallend.

Sulu: Das ist richtig, es geht lautstark zur Sache, es wird sehr viel angefeuert, motiviert, gepusht und auch mal dazwischengehauen. Es fallen auch mahnende Worte, aber alles in einem Rahmen, wie wir uns es vorstellen. Keiner schlägt über die Stränge.

kicker: Vor der Winterpause wirkte die Defensive deutlich verbessert, was fehlt aus der Sicht des Abwehrchefs noch?

Sulu: Es ist ein Stück weit normal, dass beim Tabellenletzten nicht immer alles funktioniert, weil ein gewisser Druck herrscht und das Selbstbewusstsein nicht sehr ausgeprägt ist. Das versuchen wir jetzt zu verbessern. Wir wissen, dass wir von hinten so rausspielen können, dass keine Gefahr für unser eigenes Tor entsteht, sondern für das des Gegners. Was dann noch fehlt, ist die Feinabstimmung im Kollektiv, in dem nicht vier Mann für die Defensive zuständig sind, sondern alle.

kicker: Wie haben Sie es als Kapitän empfunden, als sich Alexander Milosevic nach der Nicht-Nominierung in Freiburg seiner Enttäuschung ziemlich freien Lauf gelassen hatte und dafür von Interimstrainer Ramon Berndroth kritisiert wurde?

Sulu: Das war eine Momentaufnahme. Auf der einen Seite ist es verständlich, dass man angefressen ist, wenn man die ganze Zeit gespielt hat und dann nicht aufgestellt wird. Aber eine solche Reaktion, die ich nicht live miterlebt habe, passiert doch im Fußball hin und wieder. Man sollte es aber besser runterschlucken und eine Faust in der Tasche machen.

kicker: Haben Sie einen Lieblingspartner in der Innenverteidigung?

Sulu: Nein. Wichtig ist, dass sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt und seinen Job zu hundert Prozent erfüllt. Dank Alex Milosevic, Immanuel Höhn, Benni Gorka und auch Peter Niemeyer haben wir die Auswahl.

Ich glaube, wir sollten die Stärken, die wir in der Vergangenheit hatten, so einsetzen, dass die Spieler sich dabei wohlfühlen.

kicker: Vorige Saison waren die Standards eine Waffe, an was hakte es in der Hinrunde?

Sulu: Wir haben versucht, sehr viele andere Varianten zu spielen, die wir vorher nicht genutzt haben. Es war nicht vom Erfolg geprägt. Ich glaube, wir sollten die Stärken, die wir in der Vergangenheit hatten, so einsetzen, dass die Spieler sich dabei wohlfühlen. In den letzten zwei, drei Spielen hat man gesehen, dass Zielspieler wie Milosevic, Niemeyer, ich oder ein Stürmer besser bedient werden können, wenn die Bälle hoch reingeschlagen werden.

kicker: Wurde insgesamt an zu vielen Stellschrauben gedreht?

Sulu: Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie. Durch ein neues Trainerteam hat man natürlich Veränderungen, die Standards waren ein Punkt von vielen. Wir Spieler müssen der Marschroute des Trainers folgen.

Interview: Michael Ebert

Die Kapitäne der Bundesligisten