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Juve erwartet die Roma: "Etwas Schöneres gibt es nicht"

Serie A, 17. Spieltag: Das Spitzenspiel überstrahlt den Rest

Juve erwartet die Roma: "Etwas Schöneres gibt es nicht"

Es wird spannend: Juventus Turin erwartet den ärgsten Verfolger - die Roma.

Es wird spannend: Juventus Turin erwartet den ärgsten Verfolger - die Roma. Getty Images

Khedira: "Eine komplizierte Aufgabe"

"Erster gegen Zweiter - etwas Schöneres gibt es nicht", freut sich der deutsche Weltmeister Sami Khedira auf das heiß erwartete Match am Samstag gegen die Roma. Für ihn und seine Kollegen von Juventus Turin geht es dabei um Ruhe vor dem Weihnachtsfest. Denn mit einem Dreier vor heimischer Kulisse würden die Bianconeri auf sieben Punkte Vorsprung davonziehen und den aktuellen Dauerrivalen ein weiteres Mal in die Schranken weisen. Es wäre zugleich der erforderliche, gigantische Schritt in Richtung sechster Meisterschaft in Serie - und dem 33. Scudetto insgesamt.

Spielersteckbrief S. Khedira
S. Khedira

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Totti Francesco

Serie A - 17. Spieltag
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Pl. Verein Punkte
1
Juventus Turin Juventus Turin
42
2
AS Rom AS Rom
35
3
SSC Neapel SSC Neapel
34
Serie A - Torjäger 2016/17
FC Turin Belotti Andrea
12
AS Rom Dzeko Edin
12
Inter Mailand Icardi Mauro
12

Auf die leichte Schulter nehmen die Turiner die Aufgabe jedenfalls nicht. Das unterstreicht Khedira, der dabei an die jüngsten fünf und stets knappen Aufeinandertreffen (1:0, 1:2, 1:1, 3:2, 0:1) erinnert: "Es wird wie in der letzten Saison eine komplizierte Aufgabe und ein enges Resultat."

Sieben Scudetti contra acht Vizemeisterschaften

Rein statistisch betrachtet kann es aber fast nur einen Sieger geben - und zwar Juve: Denn seit der Kampf um Titel und Sympathiepunkte zwischen dem italienischen Rekordmeister und dem Klub aus der Hauptstadt nach dem Beginn in den 80er Jahren ab der Jahrtausendwende neu entfacht wurde, kannte er sportlich fast nur einen Gewinner. Seit der Saison 2000/01 verbuchte Turin sieben Titel und zwei zweite Plätze, während Rom lediglich einen Scudetto gewann und gleich stolze achtmal Vizemeister wurde.

Hinzu kommt, dass die Giallorossi in ihrer Geschichte auswärts bei der Alten Dame nur acht von 82 Spielen gewannen und keine zweimal im selben Jahrzehnt (letzter Sieg Anfang 2010). Würde man ausschließlich das alles in Betracht ziehen - die Roma müsste bis mindestens 2020 auf einen aus Turin entführten Dreier hoffen und wohl zudem die Meisterschaftshoffnungen für ein weiteres Jahr begraben.

Perotti: "Wir können sie schlagen"

Diego Perotti

Zeigt sich vor dem Gastauftritt in Turin angriffslustig: Roma-Stürmer Diego Perotti. Getty Images

Doch so einfach geben sich die heiß gelaufenen Hauptstädter nicht auf: Nur eine Niederlage aus den vergangenen 15 Pflichtspielen, kein Gegentor aus den vergangenen drei Partien und der mit 36 Toren beste Angriff der gesamten Serie A sprechen eine deutliche Sprache und zeugen von vorhandenem Selbstvertrauen.

Selbstvertrauen, das Roma-Angreifer Diego Perotti vor dem Hit bei Juventus Turin zu folgenden, gleich auf die ganze Saison bezogenen Aussagen gegenüber "Sky Italia" treibt: "Wir können sie schlagen. Wir sind ihnen auf den Fersen und haben den Kader, um den Scudetto zu gewinnen." Der 28-Jährige erinnert dahingehend auch an die bereits besiegte Top-Konkurrenz aus Italien: "Wir haben Napoli, Inter, Lazio und Milan bereits geschlagen - und zwar verdient. Wir können auch jetzt gewinnen."

Rüdiger, Pjanic und zwei Legenden

Es wird in jedem Fall ein heißes Duell zweier großer italienischer Vereine, das durch einige Randaspekte weiter aufgewertet und spannungsgeladener wird...

...Antonio Rüdiger: Während sowohl Juve als auch die Roma bei je drei Saisonniederlagen stehen, stellen beide Klubs neben den besten Angriffen (35:36) auch die besten Defensivreihen der Liga (14:16). Daran trägt bei den Römern vor allem der deutsche Nationalspieler Rüdiger großen Anteil: Seit seiner Rückkehr Ende Oktober nach Krauzbandriss kassierte sein Klub nur noch fünf Gegentore in sieben Spielen.

Edin Dzeko und Antonio Rüdiger

Abwehr-Stabilisator: Antonio Rüdiger (hier mit Edin Dzeko) hält den Roma-Laden dicht. Getty Images

...Miralem Pjanic: Der Bosnier und ehemalige Roma-Standardkönig wechselte im Sommer die Seiten und schloss sich Juve an - einer im Vertrag verankerten Ausstiegsklausel von über 30 Millionen Euro sei Dank. Das stieß auf einigen Unmut im Lager der Roma. Ex-Teamkollege Radja Nainggolan erneuerte diesbezüglich seinen bereits im Sommer gesagte Satz - allerdings im Spaß: "Pjanic? Ich habe schon einmal gesagt, dass er künftig nicht mehr mit mir zu reden braucht."

...Juve-Legende Gianluigi Buffon: Der sympathische und weltweit geschätzte Torwart der Alten Dame hütet seit 2001 das Gehäuse der Bianconeri und hat schon etliche Duelle mit der Roma erlebt. Ohne Gegentor blieb der 38-Jährige gegen die Konkurrenz aus der Hauptstadt allerdings nur zweimal in seinen letzten neun Vergleichen. Angesprochen auf die Qualitäten der Giallorossi sagt die Turiner Ikone: "Sie haben einen großartigen Trainer (Luciano Spalletti; Anm.d.Red.), großartige Spieler und viel Erfahrung. Sie verfügen über alles, um den Scudetto gewinnen zu können."

Totti? Er ist Teil der Fußball-Geschichte. Ich habe ihn schon immer bewundert.

Paulo Dybala

...Francesco Totti: Dem 40-jährigen gebürtigen Ur-Römer läuft allmählich die Zeit davon, um sein ohnehin schon unzerstörbares Monument in Rom mit einer Meisterschaft zu vergolden. Bislang nennt der Weltmeister von 2006, der sich einst im Alter von 13 Jahren der Roma anschloss, erst einen Scudetto-Gewinn (2000/01) sein Eigen.

Buffon adelt Totti

Gianluigi Buffon und Francesco Totti

Kennen und schätzen sich: Gianluigi Buffon und Francesco Totti (hier bei der WM 2006). Getty Images

Wie groß der Respekt vor dem römischen Capitano ist, zeigt zum Beispiel die neueste Aussage von Khedira: "Totti ist eine Legende. Es ist einfach nur großartig, ihn auch im Alter von 40 noch Fußball spielen zu sehen. Er hat all meinen Respekt." Juve-Angreifer Paulo Dybala (23) sagt: "Totti? Er ist Teil der Fußball-Geschichte. Ich habe ihn schon immer bewundert. Nur daran zu denken, dass ich noch nicht einmal geboren war, als er in der Serie A debütierte, lässt mich erschaudern." Fehlt noch das größte Lob - und zwar von Juve-Legende Buffon, der mit Totti zusammen 2006 in Deutschland Weltmeister wurde: "Er spielt immer noch mit derselben Klasse wie damals. In Wahrheit ist er in einigen Aspekten sogar besser geworden."

Ob Totti, der zumeist von der Bank kommt, auch am Samstag (20.45 Uhr, LIVE!-Ticker auf kicker.de) im Spitzenspiel in Turin sein Können zeigen darf? Noch nicht sicher. Eines dagegen schon: Das Duell zwischen Juventus Turin und der Roma bietet alles, um Fußball-Italien und auch andere Teile der Welt in Atem halten zu können. Ein großes Stück Fußball zweier starker Teams steht in den Startlöchern.

mag

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