Bundesliga

Walpurgis erkennt Leipziger Schwächen

FCI-Coach: "Jedes System birgt Risiken"

Walpurgis erkennt Leipziger Schwächen

Keine Angst vor Leipzig: FCI-Coach Maik Walpurgis.

Keine Angst vor Leipzig: FCI-Coach Maik Walpurgis. picture alliance

Genauso wenig wie sie in Ingolstadt diesen missratenen Saisonstart erwartet hätten. Eben das soll der 43-Jährige nun korrigieren. Also tut Walpurgis, was der Trainer eines Außenseiters eben tut vor dem Duell mit einem Favoriten und redet sein Team stark. "Wir wollen auch gegen den überragenden Aufsteiger ein gutes Spiel liefern und Akzente setzen. Wir wissen um die Leipziger Spielgeschwindigkeit und die Präzision, aber wir wollen unsere Stärken einbringen", versichert Walpurgis, "ich bin von unserer Mannschaft total überzeugt. Wenn wir einen sehr guten Tag haben, ist für uns auch in so einem Spiel alles möglich."

Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, gegen RB zu punkten, hat Walpurgis den Gegner minutiös untersucht und sieht sich gegenüber seines Kollegen Ralph Hasenhüttl, der seine früheren Spieler bestens kennt, nicht unbedingt im Nachteil. "Er kennt natürlich Ingolstadts Spieler sehr gut. Aber ich habe Leipzig auch sehr gut analysiert und kenne sie im Grunde auch ähnlich gut", so Walpurgis, "wir haben schon die eine oder andere Schwäche ausgemacht." Welche, das behält Walpurgis freilich für sich und verrät nur so viel: "Jedes System birgt auch Risiken."

Trainersteckbrief Walpurgis
Walpurgis

Walpurgis Maik

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
33
2
RB Leipzig RB Leipzig
33
3
Hertha BSC Hertha BSC
27

Insider-Tipps von "Spion" Jung

Die ohnehin akribische Gegneranalyse kann dann Anthony Jung veredeln. Die Leipziger Leihgabe spielte zuletzt drei Jahre für RB und kann als Insider wichtige Details zusteuern. "Wenn es das eine oder andere zu ergänzen gibt, dann werde ich den Mund aufmachen", erklärt "Spion" Jung, "ich weiß, wie deren Spielidee ist und kenne die Stärken und Schwächen der Spieler."

Der Linksfuß, den Walpurgis zuletzt in der offensiveren Rolle auf dem linken Flügel einsetzte, wird gegen seinen Ex-Klub, bei dem er noch bis 2019 unter Vertrag steht, wieder auf der angestammten Position als Linksverteidiger auflaufen und den Gelb-gesperrten Österreicher Markus Suttner vertreten. "Wir sind gewarnt. Aber wir werden gut vorbereitet sein", so Jung, dessen Freundin noch in Leipzig wohnt, "aber wir müssen auf einem Toplevel spielen, um diesen Gegner vor Probleme zu stellen." Auf Freundschaften wird dann keine Rücksicht genommen. Etwa zu Marcel Sabitzer. "Er könnte ein direkter Gegenspieler sein, da muss er mir den einen oder anderen Tritt schon mal verzeihen", flachst Jung, der wie sein Trainer sicher ist: "Natürlich ist der Punkteabstand riesig, dennoch haben wir die Qualität, Leipzig vor große Probleme zu stellen." Ob das für den Tabellenletzten reicht, um dem Spitzenreiter die erste Saisonniederlage zuzufügen, wird am Samstag zu beweisen sein.

Michael Pfeifer