Bundesliga

Wagner: Die Zeichen stehen auf Abschied

Darmstadt: Schuster ist "gesprächsbereit"

Wagner: Die Zeichen stehen auf Abschied

Blüht in Darmstadt auf: Sandro Wagner.

Blüht in Darmstadt auf: Sandro Wagner. picture alliance

"Darmstadt war seine ziemlich letzte Chance, um in der 1. Liga nochmal richtig Fuß zu fassen. Das haben wir ihm verdeutlicht, ihm aber auch das Vertrauen geschenkt, sich weiter in der Bundesliga zu zeigen", sagte Dirk Schuster am Sonntagabend bei "Sky90". Dem Lilien-Trainer war natürlich schon bei der Verpflichtung bewusst, dass sich Wagner so auch wieder "für andere, größere Vereine, die bedeutend besser bezahlen, interessant machen" kann. Dieser Umstand ist nicht erst seit gestern eingetreten. Nach kicker-Informationen interessieren sich mehrere Bundesligisten sowie mindestens vier Klubs aus der finanzkräftigen englischen Premier League für den Wandstürmer.

Diese angenehme Situation hat sich der 28-Jährigen hart erarbeitet. Auch, weil es Schuster von Beginn an verstand, mit seiner direkten Art das große Potenzial des alles andere als angepassten Profis herauszukitzeln. Trainer und Spieler verstehen sich gut, pflegen ein offenes und ehrliches Verhältnis. "Wenn er Leistung bringt und Tore macht, dann hilft er der Mannschaft und dem gesamten Verein. Das hat er von der ersten Sekunde an voll begriffen", erzählt Schuster. Wagner habe seine Ernährung umgestellt, trainiere zusätzlich und würde zur Freude des Trainerteams seinen gesamten Lebenswandel "auf den Profifußball fokussieren".

Spielersteckbrief Wagner
Wagner

Wagner Sandro

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
78
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
71
3
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
51
Trainersteckbrief Schuster
Schuster

Schuster Dirk

SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
SV Darmstadt 98

Gründungsdatum

22.05.1898

Vereinsfarben

Blau-Weiß

mehr Infos

Es hat Klick gemacht bei Wagner nach mehreren durchwachsenen Jahren in der Bundesliga. Ob er nun auch reif ist für den nächsten Schritt, den Sprung zu einem größeren Klub? Das wird sich zeigen. Dass es so kommen wird, gilt jedoch als sehr wahrscheinlich. Schuster sagt zwar: "Natürlich wollen wir alle Sandro so lange es geht in unserer Mannschaft behalten." Der Ex-Profi zeigt aber auch Verständnis für den Spieler, nennt etwa dessen Traum, einmal in England zu spielen. "Wir werden sicher gesprächsbereit sein, zumal wir wissen, dass er bis zur letzten Sekunde alles für uns gibt", macht der 48-Jährige deutlich.

Weggang würde einige Millionen Euro einbringen

Von einem Weggang Wagners würde der Aufsteiger schließlich finanziell auch nicht unerheblich profitieren. Im Falle des Darmstädter Klassenerhalts müsste ein neuer Arbeitgeber im Sommer wohl schon ein paar Millionen Euro berappen, um den Angreifer aus seinem bis 2017 laufenden Vertrag auszulösen. Dann wäre die von Schuster in diesem Fall oft zitierte "Win-win-Situation" perfekt - trotz des sportlichen Verlustes. Denn mit dem frischen Geld würden Schuster und sein pfiffiges Team auf dem Transfermarkt sicher etwas Sinnvolles anfangen können.

Im Falles eines Abstiegs der Lilien ist hingegen nach kicker-Recherchen eine Meldung der "Bild-Zeitung" korrekt, wonach Wagner per Ausstiegsoption den Klub für eine festgeschriebene Summe verlassen kann. Das Boulevard-Blatt beziffert den Betrag auf 750.000 Euro.

Carsten Schröter