"Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft", sagte Hollerbach nach dem Abpfiff beim Vereinskanal "Kickers TV". "Sie hat einen tollen Charakter gezeigt." Vor allem die Leistung in den letzten 20 Minuten, als die Kickers mit einem Mann weniger den knappen 1:0-Vorsprung verteidigt hatten, lobte der Trainer. "Wir haben einen riesen Fight abgeliefert und uns dann mit zehn Mann in jeden Ball geschmissen. Dadurch haben wir verdient gewonnen.“
Das einzige Tor des Tages hatten die Würzburger mit dem ersten ernsthaften Angriff in der vierten Minute durch Rico Benatelli erzielt. Völlig zufrieden war Hollerbach mit der Anfangsphase trotzdem nicht. "Wir waren die ersten Minuten nicht wach. Vielleicht waren wir gedanklich noch im Bus. Das kann sein, wir standen im Stau", sagte der 46-Jährige. "Gerade in der ersten Halbzeit hat Aalen guten Fußball gespielt und uns laufen lassen", sagte auch der Torschütze Benatelli, ergänzte aber: "Wir haben am Ende gut verteidigt und gar nichts mehr zugelassen."
3. Liga, 34. Spieltag
Dabei hatten die Würzburger aber auch Glück, dass Aalens Dominick Drexler in der 14. Minute mit einem Elfmeter gescheitert war. Da die Offensivbemühungen der Gastgeber danach kaum Gefahr entfacht hatten, wurde die Partie deshalb erst mit dem Platzverweis für Taffertshofer 19 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit noch einmal richtig spannend. Sehr zum Ärger Hollerbachs. "Wir haben einen Konter, Taffi wird ins Straucheln gebracht. Das ist eigentlich ein Freistoß für uns", beschrieb der Trainer die Szene. "Dass die Schiedsrichterin Vorteil laufen lässt, ist legitim. Aber wenn der Ball weg ist, muss man Foul pfeifen", haderte er. "Dann grätscht Taffi, spielt meiner Meinung nach den Ball und kriegt die Rote Karte. Das hat mich maßlos geärgert. Das war eine ganz bittere Entscheidung für uns. Damit bin ich nicht einverstanden."
Hollerbach hatte sich in der Folge so sehr über die Entscheidungen der Unparteiischen Riem Hussein erregt, dass diese ihn knapp zehn Minuten vor Abpfiff auf die Tribüne verwies. "Wenn es für meine Jungs nicht fair abläuft, kann es sein, dass ich auch mal ein bisschen unangenehm werde", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi. "Denn es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Ein ganzes Jahr Arbeit", erklärte er.
Kein Gedanke an den Aufstieg
Am Ende war es jedoch beim 1:0 und den drei Punkten für die Würzburger geblieben, mit denen der FWK nun für mindestens eine Nacht den VfL Osnabrück auf Rang vier verdrängt. Hollerbach allerdings weigerte sich nach wie vor, über den Aufstieg zu sprechen, lenkte den Blick lieber auf das bisher Erreichte. "Wir haben jetzt 54 Punkte. Das ist Wahnsinn für das erste Jahr in der 3. Liga."