Bundesliga

Leverkusen und der Weg zur "perfekten Balance"

Bayer gewann alle Spiele nach 1:0-Führung

Leverkusen und der Weg zur "perfekten Balance"

Sieht die Fortschritte im Bayer-Spiel: Leverkusens Schlussmann Bernd Leno.

Sieht die Fortschritte im Bayer-Spiel: Leverkusens Schlussmann Bernd Leno. picture alliance

Geht Bayer in Köln in Führung, kann der Dreier eigentlich fest verbucht werden: Alle 13 Spiele dieser Saison, in denen es 1:0 für Kießling und Co. stand, wurden gewonnen. Genug der Statistik, entscheidend wird auch am Sonntag "auf'm Platz" sein und da lobt Trainer Roger Schmidt: "Sie passen sich dem jeweiligen Gegner an, stehen mal höher, mal tiefer, aber egal, wie sie's machen - sie machen's gut."

Das schnelle Umschaltspiel der Gastgeber wird sicherlich auch Bayers taktische Flexibilität fordern und wohl erneut eine Spielweise zutage fördern, die weniger spektakulär und unübersichtlich daher kommt, aber eben auch weniger offen und von mehr Selbstkontrolle geprägt. Von der "perfekten Balance" sprach Torwart Bernd Leno zuletzt nach drei Spielen ohne Gegentor, von der neu gefundenen "Mitte" Julian Brandt. Was beide meinten: Ohne den Weg nach vorne aus den Augen verloren zu haben, ist nun die defensive Denke tiefer in den Köpfen der Spieler verankert. Mit den schnellen Brandt und Bellarabi kann Bayer ohnehin ein Konterspiel aufziehen, beide, wie auch Stefan Kießling und aggressiv spielende Offensivkräfte wie Hakan Calhanoglu oder Chicharito aber haben ihre Möglichkeiten durchaus auch im situativen Gegenpressing nach Ballverlusten am gegnerischen Strafraum. Was sie gegen Wolfsburg eindrucksvoll bewiesen.

Geht's doch noch hoch auf Rang vier?

Zum ersten Mal in dieser Saison ist also eine Entwicklung zu erkennen, die länger als ein oder zwei Spiele andauert und Optimismus schürt für die Endphase einer Saison, die in Phasen enttäuschend verlief, aber letztlich - auch dank ähnlicher Probleme der Konkurrenz - tatsächlich noch in der Qualifikation für die Champions League münden kann.

Frank Lußem