Regionalliga

Schmitt: "Wollen das Unmögliche möglich machen"

OFC startet Wintervorbereitung - Kommt ein Gjasula-Ersatz?

Schmitt: "Wollen das Unmögliche möglich machen"

Nach oben soll es gehen: Offenbachs Trainer Rico Schmitt hat den Aufstieg noch nicht abgehakt.

Nach oben soll es gehen: Offenbachs Trainer Rico Schmitt hat den Aufstieg noch nicht abgehakt. picture alliance

Die gut einmonatige Winterpause nutzte Kickers-Coach Rico Schmitt nicht nur dazu, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, sondern sich seit langer Zeit mal wieder Drittligafußball anzusehen. "Das war eine gute Gelegenheit, einen Quervergleich zu den Teams anzustellen, die den Sprung in die 3. Liga geschafft haben", äußerte sich Schmitt gegenüber des vereinsinternen Fanradios Kickers TV. Und kam zu folgender Erkenntnis: "Ich bin überzeugt davon, dass wir eine ähnlich starke Vorrunde wie die Aufsteiger aus Magdeburg oder Würzburg hingelegt hätten." Doch die Realität am Bieberer Berg sieht anders aus: Statt in der 3. Liga spielt Offenbach nach wie vor in der Regionalliga Südwest. "Dass wir im Sommer des vergangenen Jahres den Aufstieg in die 3. Liga verpasst haben", so Schmitt, "tut nach wie vor weh."

Genauso wie der sportliche Verlust von Klaus Gjasula. Der defensive Mittelfeldspieler, dessen Vertrag bei den Kickers ursprünglich noch bis zum 30. Juni 2016 lief, hat den OFC mit sofortiger Wirkung verlassen und einen Kontrakt beim Drittligisten Stuttgarter Kickers unterschrieben. "Klaus war und ist jemand, der immer vorneweg gegangen ist", erklärt Schmitt. "Mit ihm verlieren wir einen absoluten Leader." Einen Führungsspieler, der sich stets in den Dienst der Mannschaft gestellt und sich für das Wohl und den Erfolg seines Ex-Vereins aufgerieben habe. Oder um es mit den Worten von Trainer Schmitt zu sagen: "Klaus war sich für nichts zu schade und hat immer und überall seine Rübe hingehalten."

Noch keine Entscheidung, wie Gjasulas Abgang kompensiert werden soll

Wie die Lücke, die Gjasula nicht nur sportlich, sondern auch menschlich hinterlässt, geschlossen werden soll - darüber wollen die Verantwortlichen des OFC in den nächsten Tagen beraten. "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder versuchen wir den Verlust teamintern aufzufangen oder wir holen jemanden Neues von außen dazu", gewährt Schmitt Einblicke in seine Gedankenspiele. "Dann aber müssen verschiedene Faktoren stimmen: Der Spieler muss für den Verein wirtschaftlich stemmbar sein und auch von seiner Persönlichkeit her in unser Mannschaftsgefüge passen", erläutert Offenbachs Trainer, der allerdings nichts von Schnellschüssen hält. "Wir werden uns mit allen Entscheidungsträgern zusammensetzen, um dann in Ruhe zu entscheiden, wie wir den Verlust von Klaus am besten und sinnvollsten kompensieren wollen."

Ähnlich wie Gjasula, dem Schmitt seinen Wechsel "von Herzen" gönnt, wollen nun auch die Hessen den "nächsten Schritt machen". Der sieht - trotz neun Punkten Rückstand auf Rang eins und zwei - den Angriff auf die beiden Spitzenplätze vor. "Wir wollen eine gute Vorbereitung hinlegen, um dann einen tollen Start in die zweite Saisonhälfte hinzulegen. Die Mannschaft hat trotz Schwankungen bewiesen, über welche Qualität und Einstellung sie verfügt. Mit dieser Hop-oder-Top-Mentalität werden wir versuchen, das für viele unmöglich Erscheinende doch noch möglich zu machen."

Schmitt warnt: "Realistisch bleiben und auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen"

Allerdings warnt der 47-Jährige zugleich vor zu überzogenen Erwartungen im Umfeld: "Wir alle sollten und müssen realistisch bleiben. Neun Punkte Rückstand sind viel. Wir müssen erst einmal unsere eigenen Hausaufgaben machen und dann auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen." Der wollen die Kickers Offenbach das Leben aber so schwer wie möglich machen. "Wir werden alles dafür tun, um an unserer Mission ´Nichts ist unmöglich` zu basteln."

Auch um den Fans, denen der Coach ein "Riesenkompliment" ausspricht, "dass sie so hinter der Mannschaft stehen", etwas zurückzugeben. Oder wie es Schmitt in seiner ganz eigenen Sprechart formuliert: "Wir wollen den Bunsenbrenner anwerfen und dafür sorgen, dass der Bieberer Berg wieder brennt."

kon