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Juve hofft auf Khedira - Rüdiger vs. Higuain

Überblick: Legt Inter gegenüber den Verfolgern vor?

Juve hofft auf Khedira - Rüdiger vs. Higuain

Will in Udine wieder Zähne zeigen: Inters Sturmjuwel Mauro Icardi.

Will in Udine wieder Zähne zeigen: Inters Sturmjuwel Mauro Icardi. imago

Kann Spitzenreiter Inter vorlegen?

Zum Auftakt des 16. Spieltags steht zunächst der Kampf gegen den Abstieg im Mittelpunkt. Am Samstagnachmittag eröffnen die Tabellennachbarn CFC Genua und FC Bologna, am Abend kommt es zum Duell zwischen US Palermo und Frosinone Calcio. Zeitgleich hat das Überraschungsteam Sassuolo Calcio den FC Turin zu Gast.

Spielersteckbrief Rüdiger
Rüdiger

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Spielersteckbrief S. Khedira
S. Khedira

Khedira Sami

Serie A - 16. Spieltag
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Serie A - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Inter Mailand Inter Mailand
36
2
AC Florenz AC Florenz
32
3
SSC Neapel SSC Neapel
32

Ab 20.45 Uhr richtet sich dann der Blick aber nach oben. Denn Spitzenreiter Inter Mailand kann bei Udinese Calcio mit einem Erfolg die vier Verfolger vor den direkten Aufeinandertreffen unter Zugzwang setzen. Die Chancen dazu stehen nicht schlecht, denn Udineses Coach Stefano Colantuono hat große Personalprobleme. Felipe und Danilo sind gesperrt, Heurtaux, Zapata und Kone verletzt. Sein Gegenüber Roberto Mancini kann dagegen bis auf Neuzugang Kondogbia personell mehr oder weniger aus dem Vollen schöpfen. Einzig Mauro Icardi macht Sorgen. Am letzten Wochenende fehlte der Argentinier wegen Formschwäche und wurde zu allem Überfluss auch noch Opfer eines Raubüberfalls. In Udine dürfte der 22-Jährige, der für den Winter bei etlichen englischen Vereinen auf dem Einkaufszettel stehen soll, dennoch wieder mit von der Partie sein.

Galliani: "Beide haben ein gutes Verhältnis"

Am Sonntagnachmittag gehen vor dem Showdown am Abend zunächst drei Partien über die Bühne, unter anderem steht der AC Mailand gegen das sieglose Schlusslicht Hellas Verona vor einer Pflichtaufgabe. Alles andere als ein Sieg würde den Druck auf Trainer Sinisa Mihajlovic noch weiter erhöhen. Zuletzt gab es Gerüchte, dass der Serbe bei Vereinsboss Silvio Berlusconi unten durch sei. "Beide haben ein gutes Verhältnis zueinander", widersprach Vize-Präsident Adriano Galliano, der davon ausgeht, dass sich Mihajlovic und Berlusconi beim Besuch des Präsidenten am Freitag im Trainingscamp Milanello selbstverständlich "umarmen" werden. Allerdings schwebt weiterhin der Name Carlo Ancelotti rund um Milan. Der 56-Jährige sagte im Sommer dem AC zwar ab, nun aber fühlt er sich wieder bereit einen "Verein mit Champions-League-Ambitionen" zu übernehmen.

Kritisierter Rüdiger gegen Top-Torjäger Higuain

Antonio Rüdiger und Gonzalo Higuain

Romas in der Kritik stehender deutscher Nationalverteidiger Rüdiger trifft auf Napolis Tormaschine Higuain. imago

Ab 18 Uhr geht es dann aber richtig zur Sache, wenn der SSC Neapel den AS Rom empfängt. Trotz des Einsatzes in der Europa League (5:2 gegen Legia Warschau) geht Napoli ausgeruht in die Partie, denn Trainer Maurizio Sarri konnte gegen die Polen seine Leistungsträger schonen, Platz eins war den Neapolitanern nicht mehr zu nehmen. Unter anderem fehlten Torjäger Higuain, Kapitän Hamsik, sowie Keeper Reina. Das Trio dürfte gegen die Roma aber wieder mit von der Partie sein. Andere Spieler wie Jorginho und Albiol saßen gegen Legia auf der Bank, wurden im Verlauf der Partie aber eingewechselt.

Nachdem Napoli am letzten Wochenende durch das 2:3 in Bologna die Tabellenführung verloren hatte, stapelte Ex-Bayern-Keeper Reina tief: "Wir sein kein Titelfavorit", so der Keeper, der Inter, Juve und den kommenden Gegner AS Rom vor dem SSC sieht. "Die Roma hat einen 'monströsen' Kader, mahnte Reina, "aber wir sind bereit, es mit ihnen aufzunehmen." Da sich gegen Legia niemand mehr verletzte, kann Sarri gegen die Roma aus dem Vollen schöpfen, lediglich hinter dem angeschlagenen Gabbiadini (Sprunggelenk) steht ein Fragezeichen.

Weit angespannter ist die Situation bei der Roma. Seit dem Derbysieg gegen Lazio gelang dem Team von Trainer Rudi Garcia kein Sieg mehr. In der Liga ist die Roma bis auf Rang vier abgerutscht, in der Champions League gelang der Einzug in das Achtelfinale nur, weil Leverkusen gegen Barças B-Elf ein Erfolg verwehrt blieb. Für die gebotenen Leistungen erhielten die Roma-Schützlinge von den Fans, die ihre Lieblinge als "Angsthasen" bezeichneten und ihnen 50 Kilo Möhren überreichten, sowie der Presse viel Prügel. "Lasst die Jungs in Ruhe, das sind gute Jungs", sah sich nach dem trostlosen 0:0 der Roma gegen Baryssau Präsident James Pallotta zu einer Verteidigung der Spieler genötigt. Es ist nervig, dass manche immer auf diese Jungs draufschlagen", sagte Pallotta und hob zu einer Medienschelte an: "Und es ist frustrierend, wenn man wegen all dem, was geschrieben und im Radio gesagt wird, im eigenen Stadion ausgepfiffen wird, nur weil man den Ball zurück zum Torwart spielt." Die Journalisten müssten "erwachsen werden und anfangen, die Spieler mit dem Respekt zu behandeln, den sie verdienen."

Respekt verdienen kann sich wieder Antonio Rüdiger, der mit als Sündenbock für die jüngsten Misserfolge auserkoren worden war. Immerhin liegt es am deutschen Nationalverteidiger, Higuain zu stoppen. Der Argentinier führt die Torschützenliste der Serie A mit 14 Toren souverän an.

Khedira und "Kuba" vor Comeback

Sami Khedira

Klappt's mit dem Comeback? Juves Khedira ist vor dem Topduell gegen Florenz noch skeptisch. imago

Um 20.45 Uhr steigt mit dem Duell Juventus Turin gegen den AC Florenz gleich der nächste Kracher. Nach schlechten Start in die Saison kam die Alte Dame zuletzt ins Rollen, wurde in der Champions League aber vom FC Sevilla wieder ausgebremst (0:1). In der Serie A hat die Elf von Massimiliano Allegri aber die letzten fünf Spiele gewonnen und sich an die Spitze herangepirscht. Mithelfen, dass es noch weiter nach oben geht, soll auch Khedira. Der deutsche Weltmeister fehlte zuletzt fünf Wochen wegen Problemen wegen einer alten Narbe, steht gegen die Fiorentina aber vor dem Comeback.

Khedira dürfte aber zunächst wohl auf der Bank sitzen und dort neben Morata Platz nehmen. Der Spanier macht derzeit eine schwere Zeit bei Juve durch, an Dybala und Mandzukic kommt er derzeit kaum vorbei. Trotzdem vertrauen die Juve-Verantwortlichen weiterhin den Fähigkeiten des 23-Jährigen und verlängerten am Donnerstag dessen Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis 2020. "Ich bin schon viele Male hingefallen, aber ich bin immer zurückgekommen", gibt sich Morata kämpferisch.

Ähnlich wie der SSC Neapel trat auch der AC Florenz im Europa-League-Duell gegen Belenenses Lissabon (1:0) nur mit einer besseren "B-Elf" an, Trainer Paulo Sousa schonte seine Stammkräfte. Gegen die Portugiesen fehlte auch noch Jakub Blaszczykowski wegen seiner Mitte November erlittenen Oberschenkelverletzung, bei Juve besteht aber Hoffnung auf ein Comeback des Ex-Dortmunders.

Treffen der Krisenklubs im Olimpico - Lulics Finger bleibt dran

Sergej Milinkovic-Savic und Miroslav Klose

So sieht Krise aus: Die Laziali Milinkovic-Savic und Klose (re.). picture alliance

Wenig zu lachen hat momentan Lazio Rom - fünf der letzten sechs Ligapartien haben die Hauptstädter verloren und sind dadurch ins Niemandsland der Tabelle abgerutscht. "Wir erleben eine heikle Phase. Wir hätten wirklich mehr leisten müssen", gestand Lazio-Coach Stefano Pioli nach dem 0:2 gegen Juve ein. Im Formtief steckt auch Klose, der Weltmeister wartet weiter auf sein erstes Ligator und kam in der Europa League (1:1 bei St. Etienne) erst gar nicht zum Einsatz. "Er ist nie wirklich entscheidend", wurde Klose zuletzt kritisiert. Immerhin gibt es vor dem Duell mit Sampdoria Genua aus dem Lazarett positive Nachrichten. Der Bosnier Lulic, der sich bei einem Unfall im Kraftraum einen Finger gequetscht hatte, wird diesen behalten können: "Die Operation ist gut verlaufen. Die Amputation ist abgewendet", sagte Lulic der "Gazzetta dello Sport". Allerdings wird er noch rund eineinhalb Monate pausieren müssen.

Mitten in der Krise befindet sich auch Sampdoria Genua. Der Trainerwechsel von Walter Zenga zu Vincenzo Montella brachte keine Wende, unter dem neuen Mann gingen bisher alle Spiele verloren. Der Ex-Fiorentina-Coach hat vor dem Duell bei Lazio eine tiefgreifende Verunsicherung seiner Spieler festgestellt. Es herrsche ein grundsätzlicher "Mangel an Vertrauen" in die eigenen Fähigkeiten, was angesichts der Misserfolgsserie allerdings verständlich sei. Seine Aufgabe sei es deshalb, das Selbstvertrauen wieder herzustellen. "Es ist schwierig, aber nicht unmöglich", sagte er. Vor dem Krisentreffen bei Lazio hat Samp ein Trainingslager in Sizilien bezogen, um so Abstand zu gewinnen und die Köpfe der Spieler freizubekommen. Ob's was geholfen hat, wird sich am Montagabend ab 20.45 Uhr zeigen. Für Montella eine Reise in die Vergangenheit, verbrachte er doch einen Großteil seiner aktiven Karriere sowie einen Teil seiner Trainerlaufbahn beim AS Rom. "Es ist immer wieder schön, ins Stadio Olimpico zurückzukehren", sagte er.

jer