2. Bundesliga

Verbeek: "Warum sind wir Aufstiegsfavorit?"

Bochums Coach kann Unzufriedenheit nicht nachvollziehen

Verbeek: "Warum sind wir Aufstiegsfavorit?"

Kann die andauernde Kritik an seiner Mannschaft nicht verstehen: VfL-Coach Gertjan Verbeek.

Kann die andauernde Kritik an seiner Mannschaft nicht verstehen: VfL-Coach Gertjan Verbeek. imago

Beeindruckende Mlapa-Serie reißt

Nach der Länderspielpause starteten die Bochumer furios in das Heimspiel gegen den Hauptstadtklub. Allen voran Peniel Mlapa und der neu ins Team gerückte Arvydas Novikovas wirbelten die Köpenicker Hintermannschaft mächtig durcheinander. Mlapa war es dann auch, der mit einem wunderbaren Solo die verdiente Führung erzielte. Nach einem Lauf über den halben Platz narrte er zwei Berliner und schlenzte das Leder am Ende perfekt ins Eck (14.).

VfL Bochum - Die letzten Spiele
1. FC Heidenheim Heidenheim (H)
1
:
1
1. FC Köln Köln (A)
2
:
1
Spielersteckbrief Mlapa
Mlapa

Mlapa Peniel

Spielersteckbrief Novikovas
Novikovas

Novikovas Arvydas

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
SC Freiburg SC Freiburg
29
2
RB Leipzig RB Leipzig
29
3
FC St. Pauli FC St. Pauli
26
Trainersteckbrief Verbeek
Verbeek

Verbeek Gertjan

Wirklich überraschend kam es aber nicht, dass ausgerechnet der Ex-Nürnberger sein Tor machte. Denn: In seinen letzten drei Duellen mit Union war Mlapa jedes Mal erfolgreich, dreimal gewann sein Klub am Ende auch. Darüber hinaus traf der 24-Jährige nur gegen Berlin öfter als einmal im Unterhaus. Am Freitag blieb ihm allerdings der Dreier vergönnt, vor allem weil den VfL die alte Krankheit plagte.

Erste halbe Stunde - und dann?

Wie bereits beim 0:3 in Karlsruhe brachen die Verbeek-Schützlinge nach einer halben Stunde unerklärlicherweise ein. Die Mannschaft spielte fortan nicht mehr nach vorne, ließ stattdessen die zuvor völlig harmlosen Köpenicker kommen. Und die ließen sich in Person von Damir Kreilach nicht zweimal bitten (37.). Eine Minute darauf hätte Steven Skrzybski den Spielstand beinahe komplett auf den Kopf gestellt.

Wenn eine Mannschaft auswärts und zu Hause immer ihr eigenes Spiel macht, ist man nicht zufrieden.

VfL-Coach Gertjan Verbeek hat kein Verständnis für die Kritik

So blieb es aber bei der gerechten Punkteteilung. Zu den Zahlen: Seit fünf Ligaspielen wartet Bochum auf einen Dreier, aus den letzten zehn (!) Partien holte man überhaupt nur einen Sieg und der letzte Heimerfolg datiert vom 31. August (1:0 gegen 1860 München). Und Union? Die bleiben der Angstgegner des Revierklubs. In den letzten sieben Vergleichen verlor man vier Mal, teilte zweimal die Punkte und holte nur einen Dreier.

Verbeek: "Ich verstehe das nicht"

Hatte gegen seinen Ex-Klub 90 Minuten lang einen schweren Stand: VfL-Torjäger Simon Terodde wartet seit 258 Minuten auf einen Treffer.

Hatte gegen seinen Ex-Klub 90 Minuten lang einen schweren Stand: VfL-Torjäger Simon Terodde wartet seit 258 Minuten auf einen Treffer. imago

Speziell vor dem gegnerischen Tor geht Bochum der Killerinstinkt ab, in den vergangenen vier Pflichtspielen gelang dem VfL nie mehr als ein Treffer. Das dürfte auch daran liegen, dass Top-Torjäger Simon Terodde (zehn Saisontore) in seinem ersten kleinen Tief steckt. Seit 258 Minuten wartet er auf einen eigenen Treffer, gegen seinen Ex-Klub (87 Spiele, 23 Tore für Union) war er komplett abgemeldet.

Genug Ansatzpunkte für die nächste Trainingswoche. Nicht für Verbeek: "Ich verstehe das nicht. Wenn eine Mannschaft auswärts und zu Hause immer ihr eigenes Spiel macht und viele Chancen herausspielt, ist man nicht zufrieden", sagte der Niederländer am Sky-Mikrofon. "Na gut, das Resultat ist jetzt nicht da, wir haben wieder nicht gewonnen. Aber die sind doch auf unserem Niveau", nahm Verbeek so langsam Fahrt auf. "Es geht viel mehr um eine Entwicklung, wir haben jetzt 23 Punkte." Die fünf Auftaktsiege hätten keine Aussagekraft, gar (Aufstiegs-)Hoffnung sei unbegründet. "Warum sind wir ein Aufstiegsfavorit? Wir sind letzte Saison Elfter geworden."

msc