Die Gemütslage nach der Partie war eindeutig. Energie-Coach Vasile Miriuta war bedient und trauerte nach einer 2:0-Führung und dem Ausgleich in letzter Minute zwei vergebenen Punkten hinterher. VfB-Trainer Jürgen Kramny hingegen konnte befreit durchatmen: "Es war ein brutal emotionales Spiel", meinte er nach dem späten Punktgewinn in der Lausitz. "Die Endphase war mit Hektik und allem Drum und Dran."
Und sie hatte für die Stuttgarter ein Happy End parat. Nach dem Anschlusstreffer von Marvin Wanitzek per direktem Freistoß (Kramny: "Super Freistoß von Marvin. Traumtor!") kamen die Gäste in der Nachspielzeit durch einen Elfmeter noch zum Ausgleich. "Ich denke, der Elfer war berechtigt, es war ein Foul", meinte Kramny zum Zusammentreffen von Max Besuschkow und Robert Berger, eine Einschätzung, der sich auch Energie-Coach Vasile Miriuta anschloss. Ein langer Ball von VfB-Schlussmann Benjamin Uphoff war in den Strafraum verlängert worden, wo sich Berger nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Der erst in der 83. Minute eingewechselte Cottbuser sah Gelb-Rot, VfB-Angreifer Borys Tashchy verwandelte den Strafstoß zum 2:2-Ausgleich. Nicht nur das reine Ergebnis, auch die gezeigte Moral freute Kramny im Anschluss: "Großes Kompliment an meine Mannschaft, dass sie nicht aufgegeben hat."
Spielbericht
Mit elf Punkten aus den vergangenen sechs Spielen ging der VfB II in die Länderspielpause. Nach dem schwachen Saisonstart mit sechs Niederlagen an den ersten sieben Spieltagen klettern die Schwaben Platz für Platz aus dem Tabellenkeller. Der ominöse Strich ist mit Rang 17 schon mal erreicht, dank der besseren Tordifferenz lässt der VfB-Nachwuchs auch den Lokalrivalen Stuttgarter Kickers hinter sich.
Aufrücken ins Profi-Training
In der Pause bis zum nächsten Ligaspiel am Freitag, den 20. November, gegen Holstein Kiel (19 Uhr, LIVE! bei kicker.de) besteht nun für einige Spieler die Möglichkeit, den Blick noch weiter nach oben zu richten. Torhüter Uphoff sowie die Offensivspieler Tashchy und Canniggia Elva trainierten zu Wochenbeginn bei den Profis mit, bei denen in diesen Tagen einige Nationalspieler auf Reisen sind, unter anderem die Schlussmänner Przemyslaw Tyton und Odisseas Vlachodimos.