Bundesliga

Kempe & Co.: Schwerer Stand der Aufstiegshelden

Neuzugänge ziehen in der Hierarchie vorbei

Kempe & Co.: Schwerer Stand der Aufstiegshelden

Der einzige Startelfeinsatz bisher: Tobias Kempe gegen den FC Bayern.

Der einzige Startelfeinsatz bisher: Tobias Kempe gegen den FC Bayern. Getty Images

Sechs Neuzugänge standen zuletzt gegen Mainz 05 in der Startelf. Übrig aus der Elf, die gegen St. Pauli den Aufstieg schaffte, blieben lediglich Torhüter Christian Mathenia, Innenverteidiger Aytac Sulu, Mittelfeldkämpfer Jerome Gondorf und Flügelflitzer Marcel Heller.

An einer kräftigen Blutauffrischung kamen die Lilien nach dem Aufstieg nicht vorbei. Zumal die Leistungsträger Romain Bregerie, Leon Balogun und Hanno Behrens den Verein verlassen hatten. Für das Trio verpflichtete Schuster György Garics (FC Bologna), Luca Caldirola (Werder Bremen) und Peter Niemeyer (Hertha BSC), die auf Anhieb den Sprung zum Stammspieler schafften.

Doch auch auf anderen Positionen schlugen die Neuzugänge ein - teilweise zum Leidwesen der Aufstiegshelden.

Fabian Holland: Der Linksverteidiger, in der 2. Liga unumstrittene Stammkraft, verteidigte seinen Status zunächst auch in der Bundesliga. Junior Diaz (zuletzt Mainz 05) stieß nach dem Gold Cup in den USA erst im August zu seiner neuen Mannschaft, fühlte sich müde nach dem Turnier. Auf Sicht setzte sich der Routinier jedoch durch. Am 6. Spieltag nahm Schuster Holland schon in der ersten Hälfte vom Feld und brachte den Costa Ricaner, der zuletzt gegen Dortmund und Mainz durchspielte.

Florian Jungwirth: 27-mal stand der Mittelfeldspieler im vergangenen Aufstiegsjahr auf dem Feld. Diese Marke wird der 26-Jährige in dieser Spielzeit nicht erreichen. Am ersten Spieltag durfte er gegen Hannover 96 noch als Aushilfsrechtsverteidiger ran, seitdem kam er allerdings nur zweimal als Joker rein. Im Mittelfeldzentrum baut Schuster auf Niemeyer und Jerome Gondorf, die Position hinten rechts wurde mit dem erfahrenen österreichischen Nationalspieler Garics besetzt.

Tobias Kempe: Schon zu Beginn der Vorbereitung zeichnete sich ab, dass es mit einem Stammplatz eng werden würde. Der Grund: Konstantin Rausch. Der Neuzugang vom VfB Stuttgart ist als Pendant zu Marcel Heller auf den offensiven Außenbahnen gesetzt. Kempe kann zwar auch in die Rolle als hängende Spitze schlüpfen, dort setzt Schuster meist aber auf Marco "Toni" Sailer oder Jan Rosenthal. Die Konsequenz: Der Aufstiegsschütze spielte nur einmal von Beginn an (gegen die Bayern), fünfmal kam er als Einwechselspieler.

Dominik Stroh-Engel: Mangels Alternative war der Wandstürmer in der kompletten Vorbereitung gesetzt. Dass ein zweiter großgewachsener Angreifer kommen würde, war aber klar. Kurz bevor das Transferfenster schloss, unterschrieb Sandro Wagner (Hertha BSC). Nach einer schlechten Vorbereitung in Berlin musste der Neuzugang allerdings erst mal seine Rückstände aufholen. Stroh-Engel bekam an den ersten fünf Spieltagen die Chance von Beginn an, ging vor dem Tor jedoch leer aus. Anschließend verlor er seinen Platz an Wagner, der sich mit einem Doppelpack gegen Werder Bremen direkt für das Vertrauen bedankte.

Ein Quintett ist bisher außen vor

Ein Quintett, das 2014/15 noch sporadisch bis regelmäßig zum Einsatz kam, spielt dagegen sportlich bisher überhaupt keine Rolle. Benjamin Gorka (19 Einsätze in der Zweitligasaison), Sandro Sirigu (21), Michael Stegmayer (12), Milan Ivana (22) und Yannick Stark (3) durften noch keine einzige Minute Bundesligaluft schnuppern.

Indes könnte für den Trainer die Situation besser nicht sein. Schuster freut sich über den gesunden Konkurrenzkampf, in dem auch deshalb so viel Feuer steckt, da bislang kaum ernstere Verletzungen zu beklagen sind.

Julian Franzke