Bundesliga

Mathenia: "Eine wahnsinnige Geschichte"

Darmstadt: Gondorf fraglich, Niemeyer mit Maske

Mathenia: "Eine wahnsinnige Geschichte"

"In Deutschland Respekt erarbeitet": Christian Mathenia (r.) albert nach dem 2:2 in Dortmund mit Teamkollegen herum.

"In Deutschland Respekt erarbeitet": Christian Mathenia (r.) albert nach dem 2:2 in Dortmund mit Teamkollegen herum. imago

"Es steht außer Frage, dass das für mich persönlich ein besonderes Spiel ist", erklärt der Keeper angesichts seiner Mainzer Vergangenheit. In seiner Heimatstadt wurde einst der Gedanke geboren, Fußballprofi zu werden. Mathenia durchlief die Juniorenteams der Rheinhessen, trug acht Jahre das Trikot der 05er. Den Zweikampf ums Tor verlor er jedoch gegen Loris Karius, 2013 folgte er deshalb dem Lockruf seines früheren Idols Dimo Wache nach Darmstadt. 374-mal hütete Wache das Mainzer Tor, im Januar 2013 schloss er sich den Lilien Torwarttrainer an.

"Es ist eine wahnsinnige Geschichte, was ich innerhalb von so kurzer Zeit durchgemacht habe. Das ist ein Traum für mich", erzählt Mathenia angesichts seines kometenhaften Aufstiegs. "Ich wollte es damals in Mainz schaffen. Als es nicht geklappt hat, öffnete sich eine andere Tür. Ich bin stolz, für Darmstadt in der Bundesliga spielen zu dürfen", betont der 23-Jährige.

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Man sieht nach jedem Spiel, dass die Jungs platt sind, in der Kabine liegen und nichts mehr können. Nur so geht es, das ist Darmstadt 98, und so muss es sein!

Christian Mathenia

Verrückt macht er sich vor dem Aufeinandertreffen mit seiner alten Liebe jedoch nicht. "Ich gehe in dieses Spiel wie in jedes andere auch, meine Vorbereitung unterscheidet sich nicht. Während der 90 Minuten blendet man so etwas ohnehin aus. Ich verspüre einfach eine riesige Vorfreude, in diesem Stadion Bundesliga zu spielen", frohlockt Mathenia. Und nicht nur das. "In Dortmund, das war Weltklasse", erinnert sich der Schlussmann und erklärt: "Als Torhüter mag man es, wenn man von 30.000 Fans auf der Südtribüne ausgepfiffen wird." Im bevorstehenden Heimspiel wiederum hofft er, dass "die Stimmung uns zum Sieg tragen wird".

Die Voraussetzungen dafür sieht er geschaffen: "Wir haben uns in der Vorbereitung die nötige Fitness geholt und können nicht nur 90 Minuten, sondern auch 96 Minuten rennen. Man sieht nach jedem Spiel, dass die Jungs platt sind, in der Kabine liegen und nichts mehr können. Nur so geht es, das ist Darmstadt 98, und so muss es sein!"

Niemeyer wohl dabei, Gondorf "sehr fraglich"

Dirk Schuster wiederum staunt nicht schlecht über die jüngste Ausbeute mit Siegen in Leverkusen (1:0), gegen Bremen (2:1) und dem Punkt beim BVB (2:2). "Wir haben speziell im Monat September die Erwartungen übertroffen. Dass es so läuft, haben wir in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet. Das ist das Ergebnis konzentrierter und harter Arbeit. Die Mannschaft ist bisher in jedem Spiel an die Leistungsgrenze gegangen und hat sich für ihren Willen belohnt", konstatiert der Trainer zufrieden. Mathenia ergänzt: "Ich glaube schon, dass wir uns damit in Deutschland Respekt erarbeitet haben. Mit solchen Ergebnissen hätte niemand gerechnet."

Gegen Mainz muss Schuster seine Elf möglicherweise umbauen. Mittelfeldkämpfer Jerome Gondorf droht mit muskulären Problemen im Oberschenkel auszufallen. "Sein Einsatz ist sehr fraglich", berichtet der Coach. Peter Niemeyer, der sich in Dortmund die Nase brach, kann dagegen voraussichtlich mit einer extra angefertigten Maske auflaufen. Schuster: "Peter tut unserer Mannschaft sehr gut, wir brauchen ihn auf dem Platz. Wenn er keine großen Beeinträchtigungen davongetragen hat, wird er anfangen."

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Der Respekt vor Mainz ist ungeachtet der jüngsten Erfolgserlebnisse groß. Schuster lässt keine Zweifel daran, dass sein Team als Außenseiter ins Spiel geht und meint, dass "uns diese Rolle liegt". Mainz sei ein "etablierter Bundesligaverein" mit einer "sehr guten Mannschaft". Vor allem die Offensive der 05er löst eine gewisse Ehrfurcht aus. Den japanischen Neuzugang Yoshinori Muto nennt Mathenia einen "brandgefährlichen Spieler" und Schuster mahnt: "Mit Muto haben sie einen guten Stürmer dazubekommen, und mit Malli spielt ein kleines Schlitzohr hintendran, der überall auf dem Platz herumturnt und auch mal überraschende Sachen macht."

"Mainz ist ein bisschen das Vorbild von uns gewesen"

Bei aller sportlichen Rivalität stößt Mainz in Darmstadt durchaus auf Sympathien. Schuster verrät: "Mainz ist ein bisschen das Vorbild von uns gewesen, da auch sie sich von unten durchgekämpft haben. Außerdem kennt Dimo Wache die Mainzer aus dem Effeff und kann uns vielleicht den einen oder anderen Tipp geben."

Karten für die Partie gibt es nicht mehr. Alle 17.000 Tickets sind restlos vergriffen.

Julian Franzke