Bundesliga

Hasenhüttls Rendevouz mit der Vergangenheit

Ingolstadt: Hübner-Einsatz fraglich - Özcan beginnt

Hasenhüttls Rendevouz mit der Vergangenheit

Treffen, wie hier 2014 in der 2. Liga, nun erstmals in der Bundesliga aufeinander: Ralph Hasenhüttl und Peter Stöger (re.).

Treffen, wie hier 2014 in der 2. Liga, nun erstmals in der Bundesliga aufeinander: Ralph Hasenhüttl und Peter Stöger (re.). picture alliance

"Bitter", nennt der 31-Jährige dieses Tor, "gerade in der Entstehung". Der von Gregoritsch abgefeuerte Schuss (Özcan scherzhaft: "Ich könnte ihm den Hals umdrehen") wurde von FCI-Mittelfeldspieler Robert Bauer noch leicht und doch entscheidend abgefälscht, sodass Özcan das Nachsehen hatte. "Dass ich auch noch von einem eigenen Spieler überwunden werde, macht die Sache noch bitterer", sagte der Schlussmann über eine Begegnung, in der nicht nur seiner Meinung nach "beide Mannschaften mit einem Punkt fair bedient gewesen wären".

0:1 verloren gegen den Hamburger SV; das rassige Torhüterduell mit dem Norweger Örjan Nyland beim FCI aber hat Özcan vorerst für sich entschieden, sodass er auch am Freitagabend im Auswärtsspiel in Köln wieder zwischen den Pfosten des Aufsteigers stehen wird. Nach den Anstrengungen, körperlich und psychisch, der englischen Woche denkt Trainer Ralph Hasenhüttl daran, den einen oder anderen frischen Spieler aufs Feld zu schicken; über dem Einsatz von Innenverteidiger Benjamin Hübner (Knieprobleme) schwebt ohnehin ein Fragezeichen.

Hasenhüttl: Wiedersehen mit Stöger und dem FC

Das Spiel im Rhein-Energie-Stadion wird für Hasenhüttl gleich in doppelter Hinsicht zu einer Reise in die eigene Vergangenheit. Zum einen trifft der 48-Jährige erstmals in der Bundesliga auf seinen Landsmann Peter Stöger, mit dem er einst von 1989 bis 1994 als Aktiver bei der Wiener Austria große Erfolge feierte und sechs Titel in fünf Jahren gewann. "Ihm habe ich viele meiner Tore zu verdanken", erzählt der FCI-Trainer, "Peter war der Führungsspieler bei uns und hat fast alle Freistöße und Ecken geschlagen. Ich hab einige mit dem Kopf verwandelt."

Zum anderen treten die Schanzer am Freitagabend bei dem Verein an, für den ihr Trainer von 1998 an zwei Jahre lang in der 2. Bundesliga stürmte, ehe sein Vertrag nach dem Bundesliga-Aufstieg des Jahres 2000 nicht mehr verlängert wurde. "Das war schon eine Enttäuschung damals", räumt er ein, "was hatte es Schöneres für mich geben können, als mit dem FC auch einmal in der Bundesliga zu spielen." Weil ihm, dem Angreifer, in 41 Zweitligaspielen aber nur drei Tore gelungen waren, könne er die Entscheidung der Kölner Vereinsführung heute "voll nachvollziehen". Und den Sprung in die Bundesliga hat er nun ja schließlich doch noch geschafft.

Harald Kaiser