Bundesliga

Zorniger wählt neue Taktik und sieht alte Fehler

Stuttgart: VfB-Trainer testet mit einem 4-1-4-1-System

Zorniger wählt neue Taktik und sieht alte Fehler

Fachgespräch: FCH-Coach Frank Schmidt und VfB Trainer Alexander Zorniger.

Fachgespräch: FCH-Coach Frank Schmidt und VfB Trainer Alexander Zorniger. imago

Zwar bewirkte die Umstellung phasenweise eine bessere Stabilität. Die individuellen Fehler blieben die gleichen: In der Offensive vergaben die Schwaben einmal mehr eine Reihe guter Torchancen, in der Defensive passierten krasse Abwehrfehler, die zu den beiden Gegentoren führten. Jeweils einmal standen die Heidenheimer Frahn und Schröter völlig frei vor VfB-Keeper Odisseas Vlachodimos, der chancenlos war. "Wir sind kompakter gestanden, weil wir nicht ganz so aggressiv angelaufen sind", erklärt Zorniger. "Das hat uns geholfen, aber die kleinen Situationen, da haben wir Tore bekommen, die man nicht bekommen darf."

Was den Trainer der Schwaben ärgert: "Beim ersten Treffer ist der Ball schon abgewehrt." Ein Befreiungsschlag, der prompt zurück kommt. Zu Frahn, der völlig allein hinter der Abwehrreihe auftaucht und seelenruhig zur Heidenheimer Führung einschiebt. "Wenn ein Stürmer im Strafraum so frei steht und nicht abseits, das wäre auch eine Option gewesen, dann stimmt die Zuordnung nicht", kritisiert Zorniger, der Georg Niedermeier und Adam Hlousek in die Innenverteidigung beordert hatte.

Erneute Kritik an Verteidigung

Ein Duo, das Abstimmungsprobleme hatte, die zu Chancen für den Gegner führten. "Im Zentrum darf kein Spieler freistehen. In der Box muss ich in Manndeckung gehen." Was auch kurz darauf nicht klappte. Das 2:0 des Zweitligisten fiel nach einem Freistoß. "Die Spieler schauen nur nach dem Ball, der liegt, und ignorieren den Mann, der diagonal einläuft. Das kann einfach nicht sein. Das darf auf Profi-Ebene nicht passieren."

Tut es aber doch, was die Stuttgarter auch in dieser Saison in die Zwickmühle bringt und den Coach zum Nachdenken zwingt. Ob er das 4-1-4-1 auch beim kommenden Auswärtsspiel bei Hertha BSC Berlin anwenden lässt, kann Zorniger noch nicht sagen. "Wir haben unsere Lehren aus den vergangenen drei Bundesligaspielen gezogen und werden sehen, welche Entscheidung wir treffen." Klar ist nur: Gegen individuelle Aussetzer, wie sie sich die Stuttgarter immer wieder erlauben, ist kein Kraut gewachsen.

George Moissidis