Bundesliga

Zwei Mann, ein Zimmer, ein Ziel

Konkurrenzkampf im VfB-Tor zwischen Langerak und Tyton

Zwei Mann, ein Zimmer, ein Ziel

Neuer verein, neue Chance: Przemyslaw Tyton und Mitch Langerak wollen sie beide nutzen.

Neuer verein, neue Chance: Przemyslaw Tyton und Mitch Langerak wollen sie beide nutzen. imago

Aufgeräumt und positiv wie es der Trainer schon bei seiner Einschätzung über die beiden neuen VfB-Keeper formuliert hatte, zeigen sich der Australier und der Pole in Mayrhofen-Hippach. "In jeder Mannschaft herrscht auf der Torhüterposition ein großer Konkurrenzkampf", sagt Langerak, der von Borussia Dortmund kam. Zwei, drei Keeper und nur ein Platz in der Startelf. "Das ist normal." Darum sei für ihn die Tatsache, dass der BVB ihm den Freiburger Roman Bürki zur Seite stellte, auch nicht der Grund zum Wechseln gewesen. "Falls er nicht geholt worden wäre, wäre es vielleicht anders gekommen", sagt der Mann aus Down Under offen. "Aber so ist es eben so gekommen."

Auch Tyton muss sich mit einer etwas veränderten Situation anfreunden. Als der polnische Nationalkeeper, der vom PSV Eindhoven losgeeist wurde, beim VfB unterschrieb, konnte er sich Hoffnung auf den Startplatz machen. Dann kam Langerak, was ihn allerdings nicht groß verunsichert. "Ich hatte erwartet, dass der Verein noch jemand holt. Jede Mannschaft braucht zwei starke Keeper, darum kann das nur von Vorteil sein. Wir pushen uns gegenseitig, um jeweils sehr gutes Niveau zu erreichen." Darum heißt sein Motto: "Wer nicht kämpft, trinkt auch keinen Champagner."

Wenn die Stimmung unter den Torhütern schlecht ist, ist das für die ganze Mannschaft schlecht.

Przemyslaw Tyton

Bei wem am Ende die Korken knallen, wird sich zeigen. Der Australier blickt ohne Wehmut zurück. Nach fünf Jahren beim BVB war es Zeit für einen Tapetenwechsel, der ihm bisher sehr gut gefällt. "Der VfB ist sehr ambitioniert, die Mannschaft macht einen sehr guten Eindruck auf mich. Ich denke, wir sind alle bereit." Für eine bessere Saison und vielleicht sogar für mehr. Das Pokalfinale im vergangenen Mai sei "ein Highlight nach einer enttäuschenden Saison gewesen, eine tolle Sache", die für ihn unterm Strich zu einem Nackenschlag wurde. Langerak bot beim 1:3 gegen Wolfsburg eine unglückliche Partie, was vielleicht sogar zu Zweifeln an ihm bei den Verantwortlichen geführt haben könnte.

Schnee von gestern bei über 30 Grad in Österreich. Und ein optimistischer Blick nach vorne. Auch im Hinblick auf den Zimmerkollegen: "Es stimmt nicht, dass Torhüter eine ungesunde Konkurrenz pflegen." Das wäre kontraproduktiv, wie auch Tyton unterstreicht. "Wenn die Stimmung unter den Torhütern schlecht ist, ist das für die ganze Mannschaft schlecht." Alexander Zorniger sieht das offensichtlich nicht anders.

George Moissidis

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