Bundesliga

Perfekt! Niederlechner stürmt für Mainz

Torjäger im exklusiven kicker-Interview

Perfekt! Niederlechner stürmt für Mainz

Beackert künftig die Strafräume in der Bundesliga: Florian Niederlechner wechselt nach Mainz.

Beackert künftig die Strafräume in der Bundesliga: Florian Niederlechner wechselt nach Mainz. imago

"Es ist unsere Philosophie, Spieler mit viel Potenzial nach Mainz zu holen, um sie hier zu guten Bundesligaspielern weiterzuentwickeln. Auch Florian Niederlechner hat hierzu alle Voraussetzungen. Das passt, da bin ich sehr sicher", hält Mainz-Manager Christian Heidel große Stücke auf den Stürmer. Der 24-Jährige, der in der abgelaufenen Saison 15 Tore für Zweitliga-Neuling Heidenheim erzielt hatte und damit der drittbeste Goalgetter im Bundesliga-Unterhaus hinter Rouwen Hennings (17, Karlsruher SC) und Simon Terodde (16, VfL Bochum) war, erhielt am Freitagnachmittag beim Karnevalsverein einen Vierjahresvertrag bis 2019.

Eine kurzfristige Entscheidung ist der Sommer-Transfer mitnichten. "Florian Niederlechner passt hervorragend zu Mainz 05. Wir haben ihn intensiv und über einen langen Zeitraum beobachtet. Dass er nach unseren Gesprächen am liebsten sofort mit auf den Trainingsplatz gegangen wäre, zeigt seine große Leistungsbereitschaft", lobt 05-Coach Martin Schmidt.

Spielersteckbrief Niederlechner
Niederlechner

Niederlechner Florian

Trainersteckbrief Schmidt
Schmidt

Schmidt Martin

Dieser sympathische Klub mit guter Perspektive für junge Spieler ist das optimale Umfeld.

Florian Niederlechner über seinen neuen Arbeitgeber

Niederlechner selbst wagte nur noch einen kurzen Blick zurück, freut sich stattdessen auf die völlig neue Herausforderung: "Beim 1. FC Heidenheim habe ich eine fantastische Zeit erlebt, für die ich sehr dankbar bin. Nun freue ich mich darauf, meinen nächsten Karriereschritt mit Mainz 05 in der Bundesliga gehen zu dürfen."

Niederlechner: "Mein Ziel ist, viele Spiele von Anfang an zu bestreiten"

Der 1,88 Meter große Offensivmann sprüht nur so vor Tatendrang und will in seinem ersten Bundesligajahr so viele Minuten wie nur möglich sammeln. "Die Gespräche mit den Verantwortlichen bei Mainz 05 waren super, und dieser sympathische Klub mit guter Perspektive für junge Spieler ist das optimale Umfeld, um sich fußballerisch weiterentwickeln zu können." Doch damit nicht genug, dem kicker erklärte Niederlechner exklusiv, was ihm an Tuchel und Schmidt gefällt, warum er nicht im Winter schon ins Oberhaus wechselte und welche Rolle Vertrauen für ihn spielt.

kicker: Herr Niederlechner, Ingolstadt, Kaiserslautern, Freiburg und andere Klubs warben um Sie. Warum haben Sie sich für Mainz 05 entschieden?
Florian Niederlechner: Vor allem die Gespräche mit Manager Heidel und Trainer Schmidt haben mich komplett überzeugt. Ich bin ein laufstarker Stürmer und glaube, dass mein Spielstil am besten zu Mainz 05 passt. Hohes Anlaufen, Druck auf den Ball ausüben, Pressing, in der gegnerischen Hälfte den Ball erobern. Die Art, wie Mainz früher unter Thomas Tuchel und jetzt unter Martin Schmidt spielt, imponiert und passt zu mir.

kicker: Wo sehen Sie ihren Platz?
Niederlechner: Ganz vorne drin. Da spiele ich am liebsten.

kicker: Im ersten Zweitligajahr erzielten Sie für Aufsteiger FC Heidenheim gleich 15 Tore. Fühlen Sie sich durch die hohe Quote unter Druck gesetzt oder macht die sogar Lust darauf, es auch in der Bundesliga beweisen zu wollen?
Niederlechner: Ich werde natürlich in Mainz alles versuchen, auf den Platz zu bringen, was ich kann. Und ich werde alles dafür tun, damit die Mannschaft erfolgreich ist. Wenn ich dann noch Tore beisteuere, ist es umso besser. Durch die letzte Saison habe ich natürlich momentan enormes Selbstvertrauen. Das will ich in die neue Saison mit rüber tragen.

kicker: In 33 Spielen standen Sie 32-mal in der Startelf. Wie wichtig ist Ihnen, von Beginn an zu spielen?
Niederlechner: Ich gehe nicht nach Mainz und sage, toll, jetzt spiele ich in der Bundesliga und begnüge mich mit einer Jokerrolle. Ich will mich im Training anbieten. Mein Ziel ist, viele Spiele von Anfang an zu bestreiten. Was dabei rauskommt, wird sich zeigen.

Auch schwierigere Phasen werfen ihn nicht aus der Bahn: Neu-Mainzer Florian Niederlechner.

Auch schwierigere Phasen werfen ihn nicht aus der Bahn: Neu-Mainzer Florian Niederlechner. imago

kicker: In Unterhaching 3. Liga, in Heidenheim 2. Liga. Ist mit 24 Jahren die Zeit reif für die Herausforderung Bundesliga?
Niederlechner: Ich habe eine gute Runde gespielt. Da kamen die Angebote. Jeder Fußballer, der Angebote aus der Bundesliga hat, wird die annehmen wollen. Heidenheim und Mainz haben es mir ermöglicht, diese Chance wahrzunehmen.

kicker: Gab es nicht schon im Winter Anfragen aus der Bundesliga, aus Freiburg und Bremen?
Niederlechner: Es gab in der Tat Angebote. Aber ich wollte das Ding in Heidenheim durchziehen. Weil ich wusste, dass ich unter Frank Schmidt spiele und meine Einsatzzeiten haben werde. Ich wollte der Mannschaft helfen, die Klasse zu halten. Es war gut, noch ein zweites halbes Jahr 2. Liga zu spielen.

kicker: Von Frank Schmidt zu Martin Schmidt. Zumindest beim Trainernamen müssen Sie sich nicht groß umstellen.
Niederlechner: Genau.

kicker: Als Torjäger hatten Sie auch in Heidenheim, besonders im ersten Jahr, ihre Durststrecken. Verunsichern die oder weiß man als Stürmer, dass Phasen ohne Torerfolg einfach dazugehören?
Niederlechner: Mein Trainer Frank Schmidt hat mich in solchen Phasen immer gepusht im Training. Wir haben oft Schusstraining gemacht, damit ich mir Selbstvertrauen hole. Frank Schmidt hat immer an mich geglaubt. Das war enorm wichtig. Gerade wenn Zweifel aufkommen, wenn man mal das eine oder andere Brett vergeigt hat. In der Rückrunde habe ich ja gezeigt, dass ich noch Tore schießen kann.

Uli Gerke/msc