Offensivmann Candan konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen: Nein, von Krise mochte er nun wirklich nicht sprechen, und das, obwohl dem 24-Jährigen zum ersten Mal in dieser Saison kein Treffer geglückt war. Angesichts von acht erzielten Toren verschmerzte er es, dass er beim souveränen Heimsieg am vergangenen Mittwoch gegen die Sportfreunde Siegen leer ausgegangen war: "Zuletzt haben mich meine Mitspieler bestens in Szene gesetzt. Dieses Mal war es eben umgekehrt", sagte Candan.
Der quirlige Stürmer entwickelte sich binnen kurzer Zeit zu einem reifen Fußballer, agiert taktisch klüger, verbesserte sich technisch, spielt mannschaftsdienlicher. Darüber hinaus zeichnet die Viktoria des zweiten Halbjahres 2014 eine Tugend aus, die das Team der vergangenen Spielzeit bestenfalls aus dem Wörterbuch kannte: Zusammenhalt. "Im Moment sind wir in einer richtig guten Verfassung", so Mike Wunderlich und liefert einen Erklärungsansatz für das Hoch: "Wir sind ein Team und es stimmt menschlich."
Riedle vor Debüt in Wattenscheid
Alessandro Riedle, Sohn von Weltmeister Karl-Heinz Riedle, hat sich derweil im Training, für einen Platz im hervorragend funktionierenden Viktoria-Ensemble empfohlen: Der 23-jährige Stürmer erhält in Köln-Höhenberg einen Einjahresvertrag mit Option. Riedle spielte zuletzt für den türkischen Erstligisten Akhisar Belediyespor in der Süper Lig.
Bereits am Freitag (19.30 Uhr) tritt der unangefochtene Tabellenführer aus Köln bei der SG Wattenscheid 09 an. Die Wattenscheider stehen derzeit auf einem Abstiegsplatz, mit drei Punkten aus sechs Spielen. "Wir schauen nur auf uns. Wir haben ein Ziel und deshalb werden wir in Wattenscheid keine Geschenke verteilen", so Trainer Claus Dieter Wollitz unter der Woche.