"Zum Kotzen", brach es aus Marc Heide heraus, "die machen drei Tore aus drei Standards." Kiels Stürmer war nach der Auswärtsniederlage in Erfurt stocksauer, denn genau diese Standards der Thüringer und deren bevorzugte Ausführung waren in der Spielvorbereitung angesprochen worden - und sorgten trotzdem für die Niederlage. "Wir müssen das tun, was der Trainer sagt," schimpfte Mittelfeldspieler Rafael Kazior, "wir haben eine Einteilung bei Standards und die wurde heute zu wenig umgesetzt."
So musste sich Coach Karsten Neitzel über die Schlafmützigkeit seiner Akteure ärgern. Da half auch die ansprechende spielerische Darbietung der "Störche" nichts. "Insgesamt haben wir eigentlich ein gutes Auswärtsspiel gemacht", so Neitzel. "Aber nur, wenn man die Standards abzieht. In diesem Punkt kann man der Mannschaft einen Vorwurf machen. Wir wussten vorher, dass Erfurt gut bei Standards ist und haben uns nicht gut angestellt bei diesen Situationen. Das Auftreten heute macht ansonsten Mut für die Zukunft, es muss aber eben noch an der ein oder anderen Stellschraube gedreht werden."
Ähnlich beurteilt auch Mittelfeldmann Tim Siedschlag die derzeitige Situation: "Wir haben zwei Tore gemacht, das muss eigentlich langen. Nächste Woche müssen wir bei Standards aufpassen, sonst werden wir auch in Osnabrück nichts mitnehmen."