2. Bundesliga

Reck: "Das ist bitter, gehört aber dazu"

Düsseldorf: Probleme mit der Defensive

Reck: "Das ist bitter, gehört aber dazu"

Sein Platzverweis dürfte noch ein Nachspiel haben: Charlison Benschop (Mi.).

Sein Platzverweis dürfte noch ein Nachspiel haben: Charlison Benschop (Mi.). picture alliance

Vorweg sei schon mal klargestellt, dass die Würzburger eine bärenstarke Saison spielen, in der Regionalliga Bayern mit großem Abstand Tabellenführer und 2014/15 noch ungeschlagen sind. Und dennoch dürfte die Pokal-Pleite in Düsseldorf so manch einem sauer aufstoßen - immerhin ist die Fortuna keine Laufkundschaft, sondern vielmehr ein etablierter Zweitligist mit Aufstiegsambitionen. Es bleibt aber die Frage, ob Anspruch und Realität übereinstimmen. Die Fakten sprechen für sich: Drei Spiele, kein Sieg - und ein völlig verdientes Pokal-Aus.

Wie schon im Vorjahr, als die Düsseldorfer beim viertklassigen SC Wiedenbrück gescheitert waren, war auch diesmal die erste Runde des lukrativen Wettbewerbs Endstation. In der Verlängerung machte Steven Lewerenz mit einem abgefälschten Freistoß das Debakel aus Sicht der Gäste perfekt (114.). "Nach der Pause sind Situationen entstanden, auf die wir hingewiesen hatten. Dennoch bekommen wir zwei Gegentore", meinte Reck ein wenig verbittert. Der 49-Jährige haderte aber auch mit dem fehlenden Glück. "Wir kassieren nicht nur eine Rote Karte, sondern in der Verlängerung auch noch einen abgefälschten Freistoßtreffer. Das ist sehr bitter, gehört aber auch zum Pokal dazu."

Den Kickers ist die Situation in Düsseldorf herzlich egal, in Würzburg schaut man auf sich selbst und freut sich über den eigenen Erfolg, auch wenn Bernd Hollerbach gestand, das "Glück des Tüchtigen" auf der eigenen Seite gehabt zu haben. "Ich freue mich für die ganze Region. Wir haben auch nicht unverdient gewonnen. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen", lobte der Kickers-Coach freudestrahlend, während sein Pendant zugab, "nicht unverdient verloren" zu haben.

Reck dachte dabei wohl auch an das optische Übergewicht der eigenen Elf, die damit aber nicht anzufangen wusste und vor 10.500 Zuschauern zu selten wirklich gefährlich vor dem gegnerischen Kasten auftauchte. Zu allem Überfluss handelte sich Angreifer Charlison Benschop wegen einer Tätlichkeit, sprich Disziplinlosigkeit, eine Rote Karte ein. Das größte Manko der Gäste war aber die Defensive, die gegen Würzburg nur selten überzeugte und wie schon in der Liga einige Schwächen offenbarte.

Auf Reck wartet nun viel Arbeit. Die Frage lautet: Welche Schlüsse aus dem verkorksten Saisonstart ziehen? Wo ansetzen? Ein erster Anfang wäre wohl, wieder für mehr Stabilität zu sorgen und die eigenen Defensive zu stärken.