Unglücklicher hätte der Start für Viktoria Köln kaum verlaufen können - zumindest in personeller Hinsicht: Röttger hatte sich am Donnerstag einen Riss des Außenbandes zugezogen. Er durchquerte mit bandagiertem Knöchel die Arena, trotzdem in guter Laune: "Ich denke, dass ich nächste Woche wieder dabei bin", lachte der Ex-Profi.
Weil er zum Auftakt also passen musste, blieb Viktorias Trainer Claus-Dieter Wollitz nichts anderes übrig, als diverse Änderungen vorzunehmen: Nottbeck rutschte in die Startelf, es wurde auf ein 4-1-4-1-System umgestellt, Mike Wunderlich fand sich plötzlich auf der linken Außenbahn wieder.
Es zeichnet den Meisterschaftsfavoriten aus, dass er sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Beim verdienten 3:1-Erfolg dominierte das Viktoria-Ensemble die junge Borussia beinahe nach Belieben und hätte bei effizienterer Chancenverwertung deutlich höher gewinnen können. "Wir werden Ergebnisse liefern, so viel steht fest", sagte der Fußball-Lehrer Wollitz gewohnt forsch. "Darüber hinaus wird die Mannschaft in den nächsten Wochen noch weitaus sicherer werden."
Seine Sicherheit im Abschluss hat auch Candan nicht verloren: Ihm gelangen am ersten Spieltag gleich zwei Treffer, nach 17 Toren in der Vorsaison bewies er seine Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor erneut. "Meine Aufgabe ist es nun einmal, Tore zu schießen. Dafür bin ich ja da", erklärte der 24-jährige Stürmer gut gelaunt. Und auch Candans Trainer weiß um die Qualitäten seiner Arbeitsbiene: "Er ist in diesem Jahr mit Sicherheit für 25 Treffer gut", prophezeit "Pele" Wollitz.
Oliver Löer