3. Liga

VfR Aalen: Schmitts erfolgreiches Verwirrspiel

Morys zu Sessa: "Wir sind die Besten"

Schmitts erfolgreiches Verwirrspiel

Sein Schachzug ging auf: Aalens Trainer Rico Schmitt.

Sein Schachzug ging auf: Aalens Trainer Rico Schmitt. imago

"Es war mit Sicherheit ein Riesenbefreiungsschlag, das war schon eine ordentliche Serie", erklärte ein sichtlich gelöster Matthias Morys nach Spielende am Mikrofon von "Magenta Sport". Der VfR Aalen hat nach 14 Spielen ohne Sieg (sieben Niederlagen) seine schwarze Serie beendet und den ersten Dreier seit September 2018 eingefahren (3:2 gegen Zwickau).

Schmitt verteilt neue Rollen

Gegen "die fußballerisch vielleicht beste Mannschaft der Liga" setzte Aalens Coach Schmitt auf eine unkonventionelle Formation: Innenverteidiger Thomas Geyer lief als Zehner auf, Patrick Funk, im Kerngeschäft Sechser, fand sich auf der linken defensiven Außenbahn wieder und der wuchtige Mittelstürmer Petar Sliskovic (1,93 Meter und 88 Kilogramm) beackerte den linken Flügel.

Spielersteckbrief Morys
Morys

Morys Matthias

Spielersteckbrief Sessa
Sessa

Sessa Nicolas

Doch der Schachzug sollte voll aufgehen: Die ungewohnt körperliche offensive Dreierreihe des VfR ging immer wieder als Sieger aus den Zweikampf-Duellen hervor und schaffte Platz für das neuformierte Sturmduo. "Wir verstehen uns auf und neben dem Platz sehr gut, wissen, wie wir uns einsetzen müssen", kommentierten Nicolas Sessa, der mit zwei Assists, einem Treffer und einem entscheidenden Schnittstellenpass, an allen Toren direkt beteiligt war, die Glanzleistung.

Morys gibt Hoffnung

Gerade Sessas Partner Morys haucht den Schwaben neue Hoffnung ein. Nicht nur wegen seiner Tore, sondern auch, weil der 31-Jährige viel investierte und wichtige Ballgewinne in der Defensive hatte. "Es ist unfassbar, welch große Last heute von uns abgefallen ist", sagte Patrick Schorr. "Dieser Sieg gibt sehr viel Selbstvertrauen. Wir haben den anderen gezeigt, dass es uns noch gibt."

Matthias Morys (li.) und Nicolas Sessa

Viel Grund zum Jubeln: Matthias Morys (li.) und Nicolas Sessa waren an allen Toren beteiligt. imago

Morys bestätigte seinen Kollegen: "Heute ist der Knoten hoffentlich endlich geplatzt - auch in Münster (Samstag, 14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) werden wir wieder auf unser schnelles Umschalt- und Kombinationsspiel vertrauen."

Neuer Glauben

Zwar beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer immer noch beträchtliche sieben Zähler, doch in vielen Begegnungen war der VfR lange nicht so unterlegen, wie es der aktuelle Tabellenstand vermuten lässt. Gegen Unterhaching belohnte sich der VfR nun nach langer Zeit.

Es bleibt abzuwarten, ob das neue Sturmduo auch bei den Preußen wieder für Furore sorgen wird. Sollte es aber so kommen, wird Morys ("Nicolas weiß, was ich will") dem 22-jährigen Sessa wohl wieder ein Extra-Lob ausstellen. Nach seiner zweiten Vorlage hatte Morys dem Deutsch-Argentinier beim Torjubel, wie er im Anschluss verriet, eine Botschaft ins Ohr geflüstert: "Wir sind die Besten".

Eines steht nach dem erst vierten Saisonsieg fest: Die Mannschaft von der Ostalb glaubt wieder an sich.

tow/ag