3. Liga

Henrik Pedersen: "Ich zweifle nicht an unserer Ausrichtung" - Braunschweig rutscht auf den letzten Tabellenplatz ab

Braunschweig rutscht auf den letzten Tabellenplatz ab

Pedersen: "Ich zweifle nicht an unserer Ausrichtung"

Nachdenklich: Henrik Pedersen und die Braunschweiger rutschten auf den letzten Platz ab.

Nachdenklich: Henrik Pedersen und die Braunschweiger rutschten auf den letzten Platz ab. imago

Die Frage, ob sich Geschichte nun wiederholen lässt oder jedes Ereignis auf seine Art und Weise einmalig bleibt, beschäftigt den Menschen bereits über Generationen. Die eine, richtige Antwort wird es in dieser Angelegenheit wohl nie geben. Erkundigt man sich dieser Tage in Braunschweig nach der Thematik, wird die Hoffnung auf eine Wiederholung der Historie groß sein.

Durch ein 0:3 in Unterhaching , der dritten Niederlage im sechsten Spiel, ist der Meister von 1967 wieder dort angelangt, wo er sich bereits vor zehn Jahren wiederfand - im Tabellenkeller der 3. Liga. Damals sah es lange Zeit nach dem ersten Abstieg in die Viertklassigkeit aus - im Mai 2008 gelang den Blau-Gelben die glückliche Rettung. In den Folgejahren schlug der Verein mit Trainer Torsten Lieberknecht und Manager Marc Arnold den Erfolgskurs ein, der im Jahr 2014 im Bundesliga-Aufstieg mündete. Die glorreichen Zeiten gehören der Vergangenheit an, genauso wie das ehemalige Erfolgsduo.

Auf Torsten Lieberknecht folgte im Sommer Henrik Pedersen. Nachdem die sportliche Talfahrt auch in Liga 3 weiterging, trennte sich der Verein in der vergangenen Woche von Kaderplaner Marc Arnold. Arnolds Aufgaben übernimmt vorerst Pedersen. Ob diese Entscheidung der Weisheit letzter Schluss sein wird, bleibt abzuwarten. Denn auch unter dem Dänen, der von 2008 bis 2012 im Nachwuchsbereich des weltweiten Fußball-Unternehmens von Red Bull arbeitete, bleibt der Erfolg weiter aus. Stimmten zu Beginn der Spielzeit zumindest die Leistungen und der Einsatz zuversichtlich, vermisst man in Braunschweig mittlerweile selbst diese Grundtugenden. Mit den frischen Eindrücken aus den vergangenen beiden Niederlagen gegen Fortuna Köln und in Unterhaching werden die kritischen Stimmen an der Kaderzusammenstellung lauter. Pedersen möchte mit seinen Teams gerne den typischen RB-Fußball spielen lassen, doch für eine dominante Spielweise mit hohem Tempo und aggressivem Pressing fehlt das passende Personal.

Trotz letztem Platz: Pedersen bleibt optimistisch

"Ich zweifle nicht an unserer Ausrichtung, aber natürlich fehlt uns allen im Moment das Erfolgserlebnis. Wenn das da ist, können wir auch wieder befreiter Fußball spielen", gibt sich Pedersen weiter optimistisch. Die Länderspielpause kommt in Braunschweig genau zum richtigen Zeitpunkt. Der Cheftrainer möchte die Zeit nutzen, um seine Mannschaft nach dem totalen Umbruch im Sommer (19 Abgängen folgten 21 Zugänge) neu auszurichten: "In den nächsten zwei Wochen können wir viel trainieren, viel Spielen, richtig Gas geben, aber auch mal ein Wochenende Pause machen, um den Kopf freizubekommen."

In Braunschweig möchten sie die Pause auch dazu nutzen, um Augen und Ohren nach Verstärkungen offenzuhalten. Die Hoffnung auf vertragslose Spieler, die der Mannschaft weiterhelfen, bleibt bei den Löwen genauso bestehen, wie der Glaube daran, dass sich Geschichte wiederholen lässt.

Rau Kandidat für den Aufsichtsrat

Unterdessen kündigte der Aufsichtsratsvorsitzende Sebastian Ebel auf einer anderen Ebene strukturelle Veränderungen an. Tobias Rau soll neues Mitglied im Aufsichtsrat werden. "Wir freuen uns sehr, dass wir unseren ehemaligen Verteidiger und Nationalspieler Tobias Rau in mehreren Gesprächen für diese Aufgabe gewinnen konnten", wird Ebel auf der Vereinswebsite zitiert. "Tobias verfügt durch seine jahrelange Erfahrung im Profifußball über das entsprechende Fachwissen, stammt zudem aus Braunschweig und identifiziert sich mit der Eintracht." Offiziell ist Raus Einstieg erst mit der Jahreshauptversammlung im Dezember möglich.

kon