3. Liga

Rot-Weiß-Erfurt-Trainer Stefan Emmerling: "Klarere Möglichkeiten bekommst du nicht"

Rot-Weiß Erfurt kassiert Last-Minute-Niederlage in Jena

Emmerling: "Klarere Möglichkeiten bekommst du nicht"

Es wird eng: Stefan Emmerling und Rot-Weiß Erfurt stehen vor dem Abgrund.

Es wird eng: Stefan Emmerling und Rot-Weiß Erfurt stehen vor dem Abgrund. imago

"Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in dieser Saison über eine lange Zeit des Spiels eine so gute Leistung absolviert hätten", stand Emmerling am Mikrofon von "RWE-TV" Rede und Antwort. Gegen einen vor allem in Durchgang eins enttäuschenden FC Carl Zeiss Jena hatte das Team aus der thüringischen Landeshauptstadt eigentlich alles im Griff. Es fehlten jedoch - wie in dieser Spielzeit nur allzu häufig - die Tore.

Abstiegsreife Offensive

15 eigene Treffer in bislang 26 Partien - so liest sich die Torausbeute eines designierten Absteigers. Einmal mehr blieb der Tabellen-20. trotz teilweise hochkarätiger Gelegenheiten ohne eigenes Tor: "Wir hätten zur Halbzeit sogar 2:0, wenn nicht gar höher führen müssen. Klarere Möglichkeiten als in der ersten Hälfte bekommst du nicht", so Emmerling. "Und wenn du es nicht schaffst, da ein Tor zu erzielen, wird es schwierig." Nermin Crnkic (17./18./26.), Elias Huth (20.), Bastian Kurz (37.) und auch Merveille Biankadi (43.) ließen, wie schon so oft in dieser aus Erfurter Sicht katastrophalen Spielzeit, beste Chancen aus und hielten dadurch den FCC in der Partie.

Wir waren gezwungen, nicht nur auf einen Punkt zu spielen, sondern die Partie zu gewinnen.

Stefan Emmerling

Nach ersten 45 Minuten, "in denen wir natürlich sehr viel investiert" hatten, ließ der Druck der Gäste ein wenig nach, sodass die Hausherren peu à peu ins Spiel fanden. "Wir waren gezwungen, nicht nur auf einen Punkt zu spielen, sondern die Partie zu gewinnen", erklärte Emmerling die hohe Intensität und den damit verbundenen Kräfteschwund. Spätestens "durch die zwei Wechsel auf Jenaer Seite kam der Gegner besser auf": René Eckardt und Kevin Pannewitz brachten frischen Wind in die bis dato enttäuschend auftretende FCC-Elf, mit Florian Dietz wechselte Jena-Trainer Mark Zimmermann letztlich dann auch den Siegtorschützen ein.

Dietz schockt Erfurt in der Nachspielzeit

Eben jener Dietz tauchte in der ersten Minute der Nachspielzeit nach Zuspiel von Maximilian Wolfram vor Philipp Klewin auf und ließ dem Erfurter Schlussmann, der zuvor noch gegen Wolfram bravourös gerettet hatte, keine Chance. "Wir dürfen dem Gegner kurz vor Schluss nicht so eine Chance eröffnen, um das Spiel noch zu verlieren", drückte Emmerling seine Enttäuschung aus. "Dann nimmst du halt einen Punkt mit. Aber das fehlt uns ja schon die ganze Saison."

Aktuell beträgt der Rückstand der Erfurter auf das rettende Ufer elf Zähler, aufgrund von Verstößen gegen die Zulassungsauflagen der 3. Liga sowie einer möglichen Planinsolvenz, die jeweils einen Punktabzug mit sich ziehen würden , scheint sich der Klassenerhalt immer schwieriger zu gestalten. Aufgeben will der Coach trotz dieser ernüchternden Zahlen jedoch nicht: "Wir sehen, dass noch zwölf Spiele anstehen. In diesen wollen wir so viele Punkte wie möglich holen. Dass dies mit jeder Niederlage natürlich schwieriger wird, das wissen wir selbst."

kög