"Wir haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche mit allen Beteiligten geführt, um diese Lösung herbeizuführen. Ich bin sehr froh und dankbar, dass wir heute von den Gläubigern die Zustimmung zu dem Insolvenzplan erhalten haben. Damit ist der Verein dem gemeinsamen Ziel, schuldenfrei neu starten zu können, ein großes Stück näher gekommen", so Insolvenzverwalter Dr. Holger Leichtle auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz.
Der Insolvenzplan sieht eine Quote von 1,6 Prozent für die Gläubiger vor, die dafür auf die noch ausstehenden Forderungen verzichten. Expliziten Dank sprach ihnen Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler in einem Statement aus: "Dass die Gläubiger heute dem Plan zugestimmt haben, zeigt, wie sehr sie hinter diesem Verein stehen und wie wichtig ihnen dieser Verein ist. Dafür zolle ich ihnen meinen größten Respekt."
Das Amtsgericht Aalen bestätigte den Insolvenzplan im Anschluss an die Gläubigerversammlung. Binnen zwei Wochen können Rechtsmittel dagegen eingelegt werden. Sollte dies nicht geschehen, kann das Verfahren aufgehoben werden und wäre somit noch vor Ende der Drittligasaison beendet. Ein wichtiges Detail, da so die Lizenz für die kommende Saison gesichert wäre und die aktuell erfolgreiche Mannschaft weitgehend zusammengehalten werden könne.
Neun-Punkte-Abzug soll noch abgewendet werden
Der VfR hatte Mitte Februar einen Insolvenzantrag aufgrund von Altschulden gestellt , aus der sich der Verein aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnte. Im Anschluss daran wurden dem Aalener Drittligateam neun Punkte abgezogen. Seitdem zieht der Klub von der Ostalb - bislang erfolglos - durch die Instanzen, um den Punktabzug abzuwenden. Erst am Donnerstag hatte das DFB-Bundesgericht die Entscheidung bestätigt. Aalen kündigte im Anschluss daran an, vor die letzte Instanz, das Ständige Schiedsgericht des DFB, gehen zu wollen.
Sollte dieser Schritt erfolgreich sein, hätte der VfR auch wieder alle Möglichkeiten auf den Aufstieg in Liga Zwei. Drei Spieltage vor Ende der Drittligasaison liegt das Team von Trainer Peter Vollmann - den Neun-Punkte-Abzug nicht eingerechnet - auf Relegationsplatz Drei.