3. Liga

Lotte: Graue Haare für Atalan

Verrücktes Duell der Aufsteiger

Lotte: Graue Haare für Atalan

Gewann mit seiner Mannschaft das dritte Pflichtspiel in Folge in der Nachspielzeit: Lotte-Coach Ismail Atalan.

Gewann mit seiner Mannschaft das dritte Pflichtspiel in Folge in der Nachspielzeit: Lotte-Coach Ismail Atalan. imago

Die Gäste aus Regensburg gingen gegen Ende der ersten Hälfte mit einem Doppelschlag in Führung: Innenverteidiger Matthias Rahn lenkte eine Flanke ins eigene Tor (41.), Sekunden später besorgte Jann George das 0:2 aus Lotte-Sicht (42.). "Wir spielen sehr offensiv und stehen sehr hoch", nahm Trainer Atalan seine Spieler auf der Pressekonferenz nach Spielende in Schutz, "da darf man den Jungs verzeihen, wenn sie mal Tore kassieren."

Rückzug? Weiter nach vorn!

Kurz vor der Pause erzielte Kevin Freiberger nach einer Ecke den wichtigen Anschlusstreffer für die Heimelf (44.), zehn Minuten nach der Halbzeit glich Kevin Pires-Rodrigues zum 2:2 aus. Trotz der heißen Temperaturen entwickelte sich im Anschluss ein offener Schlagabtausch. "In der Trinkpause habe ich meine Jungs gefragt, ob wir uns zurückziehen und nicht mehr dieses brutale Pressing spielen sollen", erzählte Atalan, "aber alle elf wollten weiter nach vorne spielen."

Trainersteckbrief Atalan
Atalan

Atalan Ismail

Sportfreunde Lotte - Vereinsdaten
Sportfreunde Lotte

Gründungsdatum

04.05.1929

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Den Treffer von Kolja Pusch, der Lotte-Keeper Benedikt Fernandez regelwidrig attackiert hatte, pfiff Schiedsrichter Eric Müller zu Recht ab (68.). Auch auf der Gegenseite erkannte der Unparteiische das vermeintliche 3:2 für die Gastgeber durch Gerrit Nauber ab – eine Fehlentscheidung. Als sich schon alle auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, setzte der eingewechselte Lindner den Schlusspunkt einer verrückten Partie. Der Joker düpierte drei Gegenspieler und jagte den Ball aus spitzem Winkel zum 3:2 für Lotte in die Maschen (90.+3).

Dritter Last-Minute-Sieg in Folge

Der Sieg gegen Regensburg war das dritte Pflichtspiel in Folge, das die Mannschaft von Trainer Atalan in der Nachspielzeit für sich entscheiden konnte. Vor der Länderspielpause war es Kapitän Nauber, der in der vierten Minute der Nachspielzeit für den Auswärtssieg in Chemnitz sorgte (1:0). Im Westfalenpokal bei Preußen Lengerich schoss Patrick Schikowski die Sportfreunde ebenfalls erst in den letzten Sekunden der Partie in die nächste Runde (3:2).

"Ich glaube schon, dass ich ein paar graue Haare mehr bekommen habe", gestand Atalan angesichts der späten Siegtreffer, "aber solange wir gewinnen, können ruhig alle meine Haare grau sein." Mit elf Punkten aus sechs Spielen und Platz fünf steht der Aufsteiger weiterhin blendend da. Am Samstag geht es zu Hansa Rostock (14 Uhr). Gegen ein paar weitere graue Strähnchen in der Hansestadt hätte der Lotte-Trainer sicher nichts einzuwenden.

kon