"Nervös bin ich vor unserem Drittligastart nicht. Ich freue mich aber riesig, dass es losgeht", sagte Gruev unter der Woche. Für den 46-Jährigen beginnt eine neue Zeitrechnung. Als er den MSV im November 2015 als Kaderchef übernahm, musste er zwangsläufig Kompromisse eingehen. "Jetzt können wir das Spiel so durchziehen, wie ich mir das vorstelle. Ich fühle mich jetzt wie ein richtiger Trainer", sagt er.
Mit Dominanz, Schnelligkeit auf den Außenbahnen, druckvollem Spiel und einer sicheren Defensive will er die Zebras in die Spitzengruppe der 3. Liga führen. Gruev weiß, dass ein harter Weg wartet. "Um aufzusteigen, benötigst du viel Glück. Die Saison ist lang, die Liga wirkt ausgeglichen. Es muss viel passieren, damit du unter die ersten drei Mannschaften kommst."
Schon beim Startschuss muss er knifflige Entscheidungen treffen. Im Angriff hat Gruev mit Stanislav Iljutcenko, Kingsley Onuegbu, Simon Brandstetter und Zlatko Janjic alle möglichen Kombinationen getestet. Nur zwei aus dem Quartett schaffen es letztlich in die Startelf.
Brandstetter "fit wie nie"
Wobei der 26-jährige Brandstetter als Kämpfertyp mit zudem sechs Torerfolgen in der Vorbereitung überzeugte. "Fakt ist: Er ist so fit wie nie", verriet Gruev. In seiner ersten Saison beim MSV war der frühere Erfurter der Pechvogel, fiel nach seinem fünften Zweitliga-Einsatz mit einem Knöchelbruch aus. Nun spricht vieles dafür, dass der ehrgeizige Stürmer eine wichtige Trumpfkarte für die Duisburger werden kann. Wobei Manager Ivica Grlic mit Blick auf Freitag einschränkt: "Ob die Vorbereitung gut oder schlecht war, spielt dann keine Rolle mehr. Im ersten Pflichtspiel zählt es."