3. Liga

Kölns Uaferro: Bruder Leichtfuß auf Höhenflug

Fortunas Abwehrspieler droht zum Ligastart auszufallen

Kölns Uaferro: Bruder Leichtfuß auf Höhenflug

Entwickelte sich zur Konstante im Defensivverbund von Fortuna Köln: Boné Uaferro.

Entwickelte sich zur Konstante im Defensivverbund von Fortuna Köln: Boné Uaferro.

Stolpersteine hat der gebürtige Berliner mit mosambikanischen Wurzeln schon einige in seiner noch jungen Karriere umschifft. Bereits als 18-Jähriger stand er bei Union Berlin vor dem Durchbruch, auch fünf Einsätze im U-18-Team des DFB hatte er schon absolviert. Aus disziplinarischen Gründen wurde er zurück in die Jugend der Eisernen versetzt. "Ich war jung und ein bisschen dumm", sagt Uaferro heute. "Ich habe Fehler gemacht. Ich bereue sie, aber ich habe daraus gelernt."

2012 ging er zu Schalke 04 II. "Das war der richtige Schritt, weg von der Familie. Es hat mich charakterlich und sportlich weitergebracht", sagt der Defensivspieler. In der Regionalliga wurde Uaferro schnell Leistungsträger und Stammspieler. "Oft konnte ich bei den Profis mittrainieren" - der Durchbruch blieb ihm jedoch abermals verwehrt.

Spielersteckbrief Uaferro
Uaferro

Uaferro Boné

Trainersteckbrief Koschinat
Koschinat

Koschinat Uwe

Fortuna Köln - Vereinsdaten
Fortuna Köln

Gründungsdatum

21.02.1948

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Deshalb kam ihm das klassenhöhere Angebot des Aufsteigers Fortuna Köln im Sommer 2014 gerade recht. "Es war wieder ein Schritt nach oben", so Uaferro. Zwar brauchte er etwas Anlaufzeit, doch seit dem siebten Spieltag verpasste er keine Minute mehr beim Südstadt-Klub.

Trainer voll von Uaferro überzeugt

Vor allem dank Uwe Koschinat: Fortunas Trainer, Sportdirektor und Kaderplaner war von Anfang an vor allem von der Physis und von den spielerischen Qualitäten des 1,91-Meter-Mannes überzeugt. Für die Fans war sein mitunter riskant und aufreizend lässiger Stil gewöhnungsbedürftig. Denn der erinnert an den jungen Jerome Boateng: eher die komplizierte Lösung als die rustikale und stets mit Bruder Leichtfuß im Bunde.

Doch schnell wurde klar: Größere Fehler unterlaufen Uaferro selten. Seine beeindruckende Physis hilft ihm im Zweikampf. So bekam er nur zwei Gelbe Karten in 19 Spielen. An der Seite des erfahrenen Hörnig mauserte sich der Innenverteidiger zum konstantesten Feldspieler.

Jetzt kommen für Uaferro die muskulären Probleme zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. "Neben dem gesetzten Hörnig ist das ein spannendes Duell zwischen Boné und Daniel um den anderen Platz in der Innenverteidigung und für mich letztlich ein Luxusproblem", stellt Koschinat klar. Uaferro bleibt gelassen: "Wenn ich nicht hundertprozentig fit bin, schade ich der Mannschaft. Aber derzeit denke ich nicht daran, in Chemnitz nicht zu spielen." Das erste Saisonspiel könnte dagegen auf Kapitän Flottmann warten, der nach seinem Kreuzbandriss wieder voll dabei ist.

kon