Zwei Kopfballgegentore musste Wiesbaden gegen die Mainzer Reserve hinnehmen - das hat Seltenheitswert. Im sonst so sicheren Defensivverbund fehlte Stammspieler Michael Wiemann, dessen Nachwuchs in der Nacht auf Samstag zur Welt gekommen war. Trainer Marc Kienle ließ Nils-Ole Book etwas defensiver agieren und brachte mit Soufian Benyamina eine zweite Spitze. Der Plan war nach zwei schnellen Gegentoren durchkreuzt.
Stürmer José Pierre Vunguidica bemängelte: "Wir hätten gleich so spielen müssen wie in der zweiten Halbzeit." Da steigerten sich die Hessen erheblich, doch das Anschlusstor von Tobias Jänicke kam zu spät. Und so sagte der Angreifer nach dem Schlusspfiff: "Wenn einige nur 70 Prozent geben, reicht es nicht."
So endete die Serie von fünf Partien ohne Niederlage. In diesem Zeitraum holte der SVWW stolze 13 Zähler und arbeitete sich so auf Tabellenplatz eins vor. Diesen hat Wehen zwar noch immer inne, dennoch war die Gemütslage nach der Mainz-Pleite freilich etwas gedrückt.
Auch Kapitän Nico Herzig zeigte sich selbstkritisch und riet mit Blick auf die nächste Aufgabe am Samstag beim Halleschen FC (14 Uhr): "Fehler abstellen, besser bewegen."