Reichwein bewegte sich zwischen den Extremen: Torjäger oder Chancentod? Matchwinner oder Versager? Am Ende kippte die Waage ins Positive, denn kurz vor Schluss gelang ihm mit einem Kopfball das Siegtor gegen Wiesbaden. Zuvor hatte er den Torreigen mit dem 1:0 eröffnet.
"So nahe liegen Freud und Leid beieinander", sagte er später nach einer emotionalen Achterbahnfahrt. Nun, mit fünf Saisontoren aus acht Partien, haben die Preußen einen neuen Knipser, den Nachfolger von Matthew Taylor und Soufian Benyamina. Wobei: Der Ex-Aalener lieferte großes Drama: Neben seinen beiden Treffern hatte er fünf hochkarätige Chancen liegen lassen. "Natürlich spürt man das als Spieler, wenn der eigene Anhang nervös wird, weil ich so viele Chancen nicht genutzt habe", berichtet er. Dann aber wurde doch noch alles gut.
"Zum wiederholten Male haben wir große Moral gezeigt", befand Trainer Ralf Loose zufrieden, sein Team bleibt auf Schlagdistanz zu den Top-Rängen. Mit dem ersten Heimsieg der Saison ist Münster nun seit vier Punktspielen ungeschlagen, ein kleiner Positivtrend.
Alexander Heflik