3. Liga

Hansa bringt Sieg über die Zeit

Wehen schlägt die Kickers - Arminia jubelt doppelt spät

Hansa bringt Sieg über die Zeit

Große Freude bei Hansa über vier Tore. Am Ende wurde es dennoch noch einmal knapp.

Große Freude bei Hansa über vier Tore. Am Ende wurde es dennoch noch einmal knapp. imago

Torfestival in Münster

Die Zuschauer im Preußenstadion von Münster kamen am Sonntag durchaus auf ihre Kosten: Am Ende reichte es für die Gastgeber trotz einer Aufholjagd nicht mehr und Hansa ging mit einem 4:3 als Sieger vom Platz. Den Gästen gelang ein Start nach Maß, denn schon nach einer knappen Viertelstunde lag Hansa durch Tore von Savran (7., Kopfball) und David Blacha (13.) 2:0 vorne. Der zur Stärkung der Defensive verpflichtete Kai Schwertfeger machte in Minute 27 mit dem dritten Tor scheinbar alles schon klar. Zwar sorgte kurz danach Dominik Schmidt (31.) für den ersten Treffer der ebenso wie Hansa für diese Saison hoch gehandelten Preußen. Doch Christian Bickel (38.) stellte schnell den alten Abstand wieder her.

Wer geglaubt hatte, die Partie sei längst entscheiden, sah sich nach dem Seitenwechsel eines Besseren belehrt: Denn Marcus Piossek (67.) mit einem direkt verwandelten Freistoß und Marcel Reichwein (70.) ließen Münster schnell wieder herankommen. In der Folge wurden die Rostocker zusehends nervös und die Preußen drängten auf den Ausgleich. Doch in der Schlussphase stellten sie sich ausgerechnet in Gestalt von Jens Truckenbrod, der mit seinem 209. Drittligaeinsatz zum bisherigen alleinigen Rekordhalter Nils Pfingsten-Reddig gleichzog, mit einer Gelb-Roten Karte selbst ein Bein. Am Ende blieb es beim knappen Sieg des FC Hansa.

SG Sonnenhof siegt im Aufsteigerduell

In ihrem ersten Drittligaspiel der Vereinsgeschichte kam die SG Sonnenhof Großaspach zu einem 2:1-Erfolg gegen Mitaufsteiger Fortuna Köln. Nach Toren von Markus Pazurek (21.) für die Fortuna und von Tobias Rühle (40.) zum Ausgleich war es der Ex-Dortmunder Sahr Senesie, der in der 74. Minute für den umjubelten Siegtreffer sorgte. Der Sieg war aufgrund der größeren Spielanteile und dem größeren Engagement der Gastgeber verdient.

Cottbus mit Start nach Maß

Für die Cottbuser Führung verantwortlich: Sven Michel legte auf, Zbynek Pospech verwandelte.

Für die Cottbuser Führung verantwortlich: Sven Michel legte auf, Zbynek Pospech verwandelte. picture alliance

Der VfL Osnabrück enttäuschte seine Fans zum Auftakt über weite Strecken und startete am Samstag mit einer Niederlage in die neue Saison. Cottbus, das mit sieben Neuzugängen in der Startformation angetreten war, ging nicht unverdient in Führung. Neuzugang Pospech nutzte eine Hereingabe von Michel. Die Lausitzer zogen sich danach zurück und hatten gegen harmlose Hausherren wenig Mühe, den Vorsprung in die Pause mitzunehmen. Nach dem Wechsel legte das Team von Stefan Krämer umgehend nach. Osnabrück verlor im Spielaufbau die Kugel, Energie schaltete schnell um und Michel erhöhte auf 2:0. Erst als Zeitz die Rote Karte sah, kam beim VfL kurz Hoffnung auf. Aber ein fulminanter Freistoß von Salem krachte nur an die Unterkante der Latte. Wenig später war die Partie entschieden. Joker Kleindienst nutzte seine Chance und traf zum 3:0. Mit einem sehenswerten Schlenzer konnte Salem nur noch auf 1:3 verkürzen.

CFC siegt mit starkem Schlussspurt

Himmelblauer Jubel: Die Chemnitzer feiern in Halle. Verdeckt: 1:0-Torschütze Reagy Baah Ofosu.

Himmelblauer Jubel: Die Chemnitzer feiern in Halle. Verdeckt: 1:0-Torschütze Reagy Baah Ofosu. picture alliance

Personell und finanziell hat der Chemnitzer FC im Sommer einen scharfen Schnitt gemacht - doch das hat die Elf von Trainer Karsten Heine am Samstag nicht von einem Superstart in die neue Saison in der 3. Liga abgehalten. Mit 3:0 triumphierten die "Himmelblauen" im Ost-Duell beim Halleschen FC. Ofosu hatte, schön eingesetzt von Fink, in seinem ersten Drittliga-Spiel Sekunden vor dem Pausenpfiff nach ausgeglichener erster Hälfte die Führung besorgt. Der HFC blieb eine Antwort nach dem Wechsel schuldig. Mühelos verwaltete der defensivstarke CFC seine Führung und legte durch Türpitz (83.) und den eingewechselten Scheffel (87.) gnadenlos nach.

Lucky Punch der Arminia

Spät schlug Arminia Bielefeld zu, und das im doppelten Sinne. Das Gastspiel bei Aufsteiger Mainz II ging mit zehnminütiger Verspätung los, weil ein Bielefelder Fan-Sonderzug unpünktlich war. Und dann war es schließlich Hemlein, der in allerletzter Minute den etwas glücklichen 2:1-Sieg für den Zweitliga-Absteiger sicherstellte. Zunächst war der FSV durch einen Bouziane-Lupfer (7.) in Führung gegangen, Klos, Drittliga-Torschützenkönig 2012/13, staubte zum Ausgleich ab (37.). Hemlein stand wenig später der Pfosten im Weg - und wurde dann doch noch Matchwinner.

Riemann macht per Freistoß Wehen Wiesbaden glücklich

Moral bewies auch der SV Wehen Wiesbaden, der wie Bielefeld als Topfavorit auf den Aufstieg gehandelt wird. Beim 2:1 gegen die Stuttgarter Kickers lief erst einmal wenig zusammen, Fennell traf nach einer Ecke für die Schwaben (8.). Doch als Braun nach dem Wiederanpfiff eine 1000-prozentige Chance vergab, indem er aus fünf Metern das leere Tor nicht traf, wachte der SVWW auf. Der Ausgleich folgte umgehend, Fennell war wohl als letztes am Ball. Und Neuzugang Riemann drehte die Partie mit seinem direkten Freistoß ganz (67.). Im Tor der Hausherren stand übrigens weiter Kolke, Fromlowitz blieb nur die Bank.

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Über 20.653 Zuschauer wollten live miterleben, wie Dynamo Dresden Spiel eins nach dem bitteren Abstieg meistert. Die Antwort: durchaus überzeugend. Mit 2:1 bezwangen die Schwarz-Gelben den VfB Stuttgart II. Besonders kurios war das Führungstor: VfB-Rückkehrer Vier missglückte ein harmloser Rückpass, der direkt im Netz landete. Der Abwehrroutinier hatte bereits beim Drittliga-Auftakt 2009/10 in Dresden getroffen, damals zum 1:0-Sieg des VfB. Diesmal leitete sein Missgeschick eine verdiente Niederlage ein, die Dynamo-Neuzugang Dürholtz nach Vorlage von Neuzugang Moll besiegelte (36.). Erst kurz vor Schluss verkürzten die Gäste, die Yalcin verletzt verloren, durch Eisele noch.

Formstark präsentierte sich Jahn Regensburg. Beim 3:1-Heimerfolg gegen den MSV Duisburg war ein Traumstart ausschlaggebend: Trettenbach (4.) und Schmid (14.) überrumpelten die neu formierte Zebras-Defensive. Die Gäste kamen durch einen umstrittenen Handelfmeter zwar zunächst zurück (40.), schafften die Wende aber nicht: Aosman, der kurz zuvor noch an der Latte gescheitert war, machte für den Jahn alles klar.

Haching im Last-Minute-Glück - 1000 BVB-Fans jubeln

Die SpVgg Unterhaching brachte von der 700-Kilometer-Reise nach Kiel zumindest einen Punkt mit nach Hause. Doch der war ein wenig glücklich: Scheffler köpfte in der Schlussminute an die Latte, Kiel verpasste so den Last-Minute-Heimsieg denkbar knapp. Ärgerlich für Haching-Coach Christian Ziege hingegen, dass Fabian Götze, Bruder von Weltmeister Mario, und Jonas Hummels, Bruder von Weltmeister Mats, verletzt ausschieden. Götze verletzte sich an der Schulter, Hummels am Knie.

In die Hose ging der Saisonstart für Rot-Weiß Erfurt. Die Thüringer, deren "Mission 2016", gleichbedeutend mit dem Zweitliga-Aufstieg, näher rückt, kassierten gegen Borussia Dortmund II eine 1:2-Heimschlappe. Rund 1000 BVB-Fans sahen, wie Harder erst das 1:0 durch Jordanov unmittelbar vor der Pause vorbereitete und kurz nach Wiederanpfiff das 2:0 selbst markierte. Eichmeiers nervenstarkes Anschlusstor kam zu spät (73.).

Zu Saisonbeginn: Die Trainer benennen ihre Aufstiegsfavoriten