Ein mitteldeutsches Duell zum Auftakt, und zudem noch das Ligaeröffnungsspiel, mehr kann man sich in der Saalestadt zum Saisonauftakt nicht wünschen. Beide Mannschaften trafen bereits in der Regionalliga Nord aufeinander. Dabei gab es in Halle jeweils ein torloses Unentschieden. Ein Ergebnis mit dem beide auch am Freitagabend leben könnten. Aber in ganz Halle spricht man noch immer vom 1:0-Auswärtssieg bei den Rasenballsportlern in der Aufstiegssaison, bei dem der Gegner deutlicher beherrscht wurde, als es das knappe Ergebnis aussagt.
Deshalb will der HFC seinen Zuschauern im ausverkauften Erdgas-Sportpark nicht nur ein attraktives Spiel liefern. "Natürlich streben wir drei Punkte an", sagte Cheftrainer Sven Köhler vor der brisanten Begegnung zweier Nachbarstädte, in der es keinen Favoriten gibt. Beide Teams haben sich gut verstärkt und enormen Respekt voreinander. Während Leipzig in der Offensive seine Stärken hat, glänzt der Gastgeber in der Defensive.
Für RB ist das erste Drittligaspiel der noch jungen Klubgeschichte eines mit Zündstoff. In und um Halle sind die gut situierten Rasenballer beliebt wie Masern und Mumps, in HFC-Fankreisen kursiert der Begriff Klassenkampf. Hinzu kommt, dass jener HFC den Roten Bullen 2011/12 den Aufstieg wegschnappte – trotz kleineren Etats und schlechterer Trainingsbedingungen. Leipzigs Mittelfeldmann Bastian Schulz vorm Auftakt, der live im MDR übertragen wird: "Am Freitag geht es heiß her, die ganze 3. Liga schaut zu. Wir wollen etwas mitnehmen." Sein Coach Alexander Zorniger bringt mit den Verteidigern Tobias Willers und Anthony Jung sowie Stürmer Yussuf Poulsen drei Neue in Stellung, warnt vor der Kompaktheit und Physis der Hallenser. "Wir müssen von der ersten Minute an wach sein." Die kurze und intensive Vorbereitung hat die Leipziger Profis hart beansprucht. In Halle wird es erste Aufschlüsse geben, ob Zornigers Männer taktisch und körperlich fit sind für die 3. Liga.
R. Hebestreit/G. Schäfer