Der Freitagabend hatte aus Rostocker Sicht schon am Bieberer Berg denkbar schlecht angefangen: Durch einen Vogler-Doppelschlag (41., 47.) gingen die Offenbacher Kickers mit 2:0 in Führung. Der Anschlusstreffer durch Albrecht (86.) kam zu spät. So endete die Hansa-Serie von vier Spielen ohne Niederlage und die Kogge musste ohne Punkte zurück an die Ostsee reisen .
"Das nötige Quäntchen Glück muss man sich von der ersten Spielminute an erarbeiten, nicht erst ab der 65.", kritisierte Hansa-Trainer Marc Fascher. "Wir hatten in der ersten Halbzeit wenig entgegen zu setzen und sind folgerichtig verdient in Rückstand geraten. Das 0:2 kurz nach der Pause war ein Genickschlag, aber wir haben uns davon erholt und uns nicht abschlachten lassen."
"Beschämend und verabscheuungswürdig"
Besonders ärgerlich wurde dann aber erst die "dritte Halbzeit", in der Rostocker Anhänger wiederholt negativ auffielen. Auf der Autobahn-Raststätte Reinhardshain in der Nähe von Gießen hatten Hansa-Hooligans fünf Personen verletzt. Diese waren Fans des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC.
Bereits Ende Oktober war es zwischen Randalierern beider Vereine auf dem Bahnhof in Brandenburg an der Havel zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Damals waren 56 Rostocker in Gewahrsam genommen worden.
Den neuerlichen Vorfall löste Entrüstung beim Vorstandvorsitzenden Bernd Hofmann aus: "Wir hoffen, dass die Täter so schnell wie möglich durch die Polizei identifiziert und die Justiz bestraft werden. Der FC Hansa Rostock verurteilt diesen beschämenden und verabscheuungswürdigen Angriff einzelner Personen auf Fans von Hertha BSC Berlin."
Der Verein teilte außerdem mit, dass er die Polizei und die laufenden staatsanwaltlichen Ermittlungen bei der Aufklärung der Straftaten, soweit möglich, unterstützen werde. Wenn die Ermittlungen abgeschlossen seien, werde man im Rahmen seiner Möglichkeiten harte Sanktionen gegen die Täter aussprechen.