Zwickaus Coach Joe Enochs rotierte nach zuletzt drei Spielen ohne eigenen Punkt-und Torerfolg kräftig durch. Im Vergleich zur 0:1-Auswärtsniederlage bei Fortuna Köln veränderte der US-Amerikaner die Anfangsformation auf fünf Positionen: Gaul, Kartalis, Hoffmann, Könnecke und Lauberbach begannen für Antonitsch (Gelbsperre), Lange, Miatke, Frick und Bonga. Neben den Personalwechseln nahm Enochs auch einen Systemtausch vor. Nach dem Negativlauf stellte er sein Team offensiver ein und setze auf ein 3-5-2.
Karlsruhes Trainer Alois Schwartz war gegenüber dem 1:1-Auswärtsremis in Jena zu zwei Wechseln gezwungen: Kobald und Choi ersetzten die gesperrten Gordon (Gelb-Rot) und Stiefler (fünfte Gelbe).
Zwickau verpasst den Blitzstart
Der FSV ging die Partie mit großer Intensität und hohem Tempo an und verpasste nach wenigen Sekunden das erste Pflichtspieltor des gar nicht mehr all zu jungen Jahres nur um Haaresbreite: Hoffmann hatte den Eckball in den Strafraum gehoben und Lauberbach das Luftduell gewonnen. Beim Kopfball hatte der US-Amerikaner dann Pech: Sein Versuch knallte an den Pfosten (1).
3. Liga, 21. Spieltag
Enochs Schachzug, bei Ballbesitz mit drei zentralen Defensivspielern und zwei hochstehenden Außenverteidiger zu agieren, ging in den ersten 45 Minuten voll auf. Die Abwehrreihe um Kapitän Wachsmuth ließ die gefährliche KSC-Offensive (vor dem Spiel 38 Tore) kaum zur Entfaltung kommen und setzte selbst immer wieder Nadelstiche.
Gordon fehlt dem KSC
Karlsruhe hatte ohne Innenverteidiger Gordon Probleme in der defensiven Grundordnung - vor allem Aktivposten Lauberbach setzte den Badenern zu. Die Führung sollte Zwickau aber auch bei Lauberbachs auffälligster Aktion verwehrt bleiben: Mit einem energiegeladenen Antritt marschierte der 20-Jährige von der linken Außenbahn Richtung Strafraum und zog an der Sechzehnerlinie angekommen mit rechts ab - doch wieder stand der rechte Torpfosten dem Zwickauer Glück im Weg.
Die Erlösung brachte dann Hoffmann: Die Regensburger Leihgabe stand nach einem schön vorgetragenen Angriff goldrichtig und verwandelte zum 1:0. Könnecke hatte sein feines Auge bewiesen, indem er Schröter am rechten Flügel in Szene setzte, der wiederum direkt auf Hofmann weiterleitete (44.). Nach einem couragierten Auftritt ging Zwickau mit der Führung in die Halbzeit.
Drittes Alu-Pech
Nach dem Seitenwechsel wirkte der KSC aktiver und zielstrebiger. Doch auch die Gäste sollten vom Alu-Pech verfolgt werden: Pouriés Vollspannschuss aus knapp 20 Metern touchierte nur den Pfosten (51.). In der Folge wurde es auf beiden Seiten etwas hektisch, die Angriffsreihen konnten sich nicht mehr in Szene setzen.
Pisots Willensleistung
Und so suchte Pisot, im Kerngeschäft Karlsruhes Abwehrchef, den Weg in den gegnerischen Strafraum - und hatte Erfolg: Sein Schuss aus zwölf Metern wurde von Lauberbachs Hand geblockt - Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zeigte sofort auf den Punkt. Fink verwandelte aus elf Metern zum 1:1 (65.). In der Schlussphase war der FSV der erneuten Führung zwar näher, richtig zwingend wurden die Sachsen aber auch nicht mehr.
Damit stand am Ende das gleiche Ergebnis wie im Hinspiel auf der Anzeigetafel. Der FSV kann aus der gezeigten Leistung Mut für die kommenden Wochen ziehen, Karlsruhe hatte in der Offensive zu wenig Ideen, um einen Sieg mit auf die Heimreise zunehmen.
Für Zwickau, das nach drei Niederlagen wieder punkten konnte, geht es am kommenden Sonntag (14 Uhr) mit dem wichtigen Kellerduell gegen Carl Zeiss Jena weiter. Der KSC, der den Patzer von Spitzenreiter Osnabrück mit dem zweiten Remis in Folge nicht entscheidend nutzen konnte, empfängt Tags zuvor (14 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.