SVWW-Coach Marc Kienle verzichtete im Vergleich zum 1:0 in Dresden auf personelle Umbaumaßnahmen. Münsters Trainer Ralf Loose wartete nach dem 1:3 gegen Kiel mit einer Startelf-Änderung auf: Hoffmann begann im Mittelfeld. Für Bischoff blieb so zunächst nur ein Bankplatz übrig.
In der hessischen Landeshauptstadt waren die Spielanteile anfangs klar verteilt. Angriffslustige Gäste erarbeiteten sich rasch ein veritables Chancenplus. Hoffmann machte - in der Brita-Arena waren keine 60 Sekunden absolviert - den Auftakt, bereitete SVWW-Keeper Kolke mit seinem Drehschuss allerdings kein Kopfzerbrechen. Weitaus anspruchsvoller waren die Arbeitsproben, die Reichwein und Piossek dem Torwart der Hausherren abverlangten, Kolke parierte glänzend (6., 7.).
Münster suchte und fand die Lücken in der indisponierten Abwehr der Kienle-Elf und drängte auch im Anschluss vehement nach vorne. Nach einer knappen Viertelstunde belohnten sich die Preußen für ihre Angriffsanstrengungen. Kara veredelte einen gelungen Spielzug zur Führung der Adlerträger (13.).
Wehen Wiesbaden wachte nun aus seiner Lethargie auf. Der SVWW fand in der Folge zu mehr defensiver Stabilität und mehr Selbstsicherheit in der Offensive. Durch einen Blacha-Schuss, der Preußen-Schlussmann Schulze Niehuis keine Mühe bereitete, verbuchten die Hessen unmittelbar nach dem Rückstand den ersten Abschluss (14.). Doch richtig gefährlich sollte der Gastgeber im ersten Durchgang mit einer Ausnahme nicht werden - ein abgefälschter Benyamina-Schuss sauste ans Außennetz (37.). Vielmehr waren es zweikampfstarke Münsteraner, die Chancen zum zweiten Treffer ausließen. Kara vertändelte in aussichtsreicher Position (30.), bei einem Tor in der 40. Minute erkannte das Schiedsrichter-Gespann um Benjamin Brand auf Abseits. Danach war Pause.
Der 27. Spieltag
Die zweite Hälfte war keine Minute alt, da bot sich Münster die ultimative Möglichkeit, auf 2:0 zu stellen: Kolke hatte Hoffmann im Sechzehner zu Fall gebracht, Referee Benjamin Brand auf den Punkt gezeigt. Doch der SVWW-Keeper parierte gegen Reichwein. Die vergebene Elfmeter-Chance sollte sich aus Münster-Perspektive alsbald rächen: Blacha spielte mit Mrowca Doppelpass und traf zum 1:1 (53.).
Das Momentum war nun auf der Seite der Hessen. Müller verpasste eine Jänicke-Hereingabe knapp (58.). Besser machte es Vunguidica, der das Leder von der Strafraummarkierung ins Netz jagte (70.). Jetzt führte Wehen Wiesbaden! In der Brita-Arena ging es nun hin und her. Münster wollte sich nicht mit der dritten Niederlage in Folge abfinden. Und musste dies in einer abwechslungsreichen Schlussphase auch nicht. Da Kara von Kolkes missglückter Rettungsaktion profitierte und seinen zweiten Treffer markierte (87.) und Vunguidica wenig später nur den Innenpfosten erschütterte, hieß es am Ende 2:2.
Am kommenden Samstag ist der SV Wehen Wiesbaden ab 14 Uhr in der Erfurter Heimfestung gefordert. Preußen Münster bekommt an der Hammer Straße zeitgleich von Jahn Regensburg Besuch.