Chemnitz-Coach Horst Steffen sah nach der 2:3-Pleite gegen Paderborn keinen Grund, seine Startelf zu verändern. Auch Aalens Trainer Peter Vollmann veränderte seine erste Mannschaft nach dem 2:1-Heimsieg über Halle nicht.
Aalen stand zunächst tief und kompakt, lauerte aber auf Umschaltsituationen. Immer wieder stieß der VfR nach vorne - und ging so schon nach vier Minuten in Führung. Bär marschierte mit dem Ball bis zur Chemnitzer Strafraumkante, bekam von der CFC-Defensive viel zu viel Platz und zog dann mit einem Flachschuss ab, der im langen Eck einschlug. Auch die zweite Chance des Spiels gehörte den Gästen - und auch sie führte zu einem Tor. Welzmüller trat einen Freistoß aus der Distanz, dieser wurde Hansch so abgefälscht, dass Kunz alt aussah (13.).
Bär baut die Führung aus - Chemnitz kommt zurück
Im Gegenzug hätten die Himmelblauen beinahe die richtige Antwort gefunden, doch Frahns Kopfballtor zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht (14.). Stattdessen jubelten erneute die Schwaben: Morys ließ von Piechowski alt aussehen, behauptete den Ball an der Grundlinie, spielte dann einen Querpass von links, den Bär aus kurzer Distanz nur über die Linie zu schieben brauchte (18.). Nun ging es für einige Minuten vogelwild zu: Chemnitz stand unter Schock, Morys ließ das vierte Tor liegen, als er alleine auf Kunz zustürmte, dem Chemnitzer Keeper das Spielgerät aber etwas überhastet in die Arme schob (20.).
Statt hoffnungslos in Rückstand zu geraten, gab es nur eine Minute später wieder Hoffnung für die Gastgeber: Von Piechowski trieb den Ball durchs Zentrum und zog dann mit einem Distanzhammer wuchtig ab - Aalens Keeper Bernhardt konnte nicht mehr eingreifen und das 300. Chemnitzer Drittligator verhindern (21.). Bär hätte den alten Abstand wieder herstellen können und zwang Kunz zu einer Glanzparade (23.). Von Piechowski scheiterte auf der Gegenseite per Kopf aus kurzer Distanz an Bernhardt (25.).
Als sich das Spiel etwas zu beruhigen schien, ging ein Aufschrei durch die Chemnitzer Fußball-Arena: Aalens Stanese hatte eine Flanke an den Arm bekommen - Schiedsrichter Arne Aarnink zeigte auf den Punkt! Frahn trat an und lupfte den Ball lässig zum 2:3-Anschlusstor ins Netz (40.). Nun spielte der CFC mutig nach vorne, die Hintermannschaft schlief aber im entscheidenden Moment ein weiteres Mal: Bernhardt schlug den Ball von der eigenen Strafraumkante nach vorne, Wegkamp war plötzlich frei durch und musste nur noch vorbei an Kunz ins leere Tor zum 4:2 einschieben (45.+1).
3. Liga, 3. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel kam Aalen deutlich defensiver auf das Feld zurück. Chemnitz hatte große Mühe, den Weg durch die VfR-Hintermannschaft zu finden. Offensiv setzten die Gäste nun vor allem durch Konter Nadelstiche, doch Welzmüller (51.), Wegkamp (61.) und Vasiliadis (63.) verpasste das fünfte Aalener Tor. Der CFC kam in dieser Phase nur zu einem geblockten Schuss von Hansch (58.) und einem zu hoch angesetzten Schlenzer von Grote (65.).
Aalens Torhüter Bernhardt bereitet das 4:2 vor
Ansonsten tat sich auf beiden Seiten wenig. Die Vollmann-Elf stand mit zunehmender Spieldauer immer tiefer, den Gastgebern schien mit der Zeit nicht nur die Kraft, sondern auch der Glaube verloren zu gehen. Am Ende stand somit ein souveräner 4:2-Sieg des VfR.
Chemnitz ist am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Jena zu Gast. Aalen empfängt zur gleichen Zeit die Sportfreunde aus Lotte.