Duisburg-Coach Ilia Gruev nahm gegenüber der 0:2-Niederlage in Kiel drei Änderungen vor: Kapitän Branimir Bajic feierte sein Rückrundendebüt und verteidigte für Thomas Blomeyer. Zudem spielten Dan-Patrick Poggenberg und Andreas Wiegel für Kevin Wolze und Zlatko Janjic.
Erfurts Trainer Stefan Krämer musste gegenüber dem 1:0-Sieg gegen den VfL Osnabrück notgedrungen einmal umstellen: Für den gesperrten Ioannis Nikolaou (10. Gelbe) spielte Liridon Vocaj.
Die Rollenverteilung zu Beginn war klar: Erfurt zog sich zurück, überließ Duisburg das Mittelfeld und lauerte auf eigene Konterchancen. Der MSV besaß optische Vorteile und mehr Ballbesitz, konnte sich zunächst allerdings keine zwingende Chance erspielen. Im Gegenteil, nach einer knappen Viertelstunde folge die im wörtlichen Sinne kalte Dusche: Dustin Bomheuer leistete sich einen Riesenbock und ließ sich von Tugay Uzan kurz vor dem eigenen Strafraum den Ball abluchsen. Uzan bleibt vor MSV-Keeper Mark Flekken cool und schob zum 1:0 für RWE ein (14.)!
Bei nahezu gleichzeitig einsetzendem Regen war der MSV um eine Antwort bemüht. Und diese folgte prompt: Ahmet Engin wurde auf der linken Seite freigespielt. Der 20-Jährige behielt den Kopf oben und passte genau im richtigen Moment nach innen, wo Stanislav Iljutcenko nur noch den Fuß hinhalten musste (18.). Der MSV traf damit erstmals nach 435 Minuten wieder in des Gegners Tor. Damit aber nicht genug. Durch den Treffer stieg bei den Zebras das Selbstvertrauen. Mit etwas Glück legte der Spitzenreiter dann nach: Eine Freistoßflanke von Wiegel verlängerte Bajic per Kopf, Iljutcenko lenkte den Ball ebenfalls per Kopf noch entscheidend ab, RWE-Keeper Philipp Klewin war ohne Chance (24.).
Fortan war der MSV bis zur Pause das tonangebende Team. Vor der Halbzeit gab es noch zwei Aufreger: In der 26. Minute hatte Christoph Menz Glück, als er für ein Foul an Fabian Schnellhardt nicht den Platz verlassen musste. Und in der 45. Minute verhinderte Flekken reaktionsschnell ein Gegentor, nachdem Bajic per Kopf seinen eigenen Keeper in Bedrängnis gebracht hatte.
3. Liga, 28. Spieltag
Mit Okan Aydin für den Gelb-Rot-gefährdeten Menz begann der zweite Durchgang, Duisburg kam unverändert aus der Kabine. Die erste Aktion zwei gehörte den Thüringern - und diese hatte es in sich: Daniel Brückner passte genau in den Lauf von Sebastian Tyrala, doch Banjic brachte im letzten Moment noch einen Fuß dazwischen (48.).
Erfurt ließ sich nun wieder mehr in der Offensive blicken, es entwickelte sich ein packender Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben. In der 67. Minute ging RWE-Keeper Philipp Klewin in ein Duell mit Iljutcenko. Klewin war vor dem MSV-Stürmer am Ball, prallte dann mit diesem zusammen, Schult entschied zur Verwunderung der Thüringer auf Strafstoß! Bajic ließ sich von den Diskussionen nicht beeinflussen und stellte das Ergebnis vom Punkt auf 3:1.
Das war allerdings noch nicht das Ende, denn auch Erfurt bekam noch einen Strafstoß. Und an diesem gab es nichts auszusetzen, Schnellhardt traf Bergmann im Sechzehner. Auch Erb behielt die Nerven und verwandelte humorlos zum 2:3 aus Erfurter Sicht (83.). So war für Spannung gesorgt, doch am Ergebnis änderte sich nichts mehr. Duisburg feierte nach zuvor vier sieglosen Spielen einen Dreier und verteidigte damit seine Tabellenführung, Erfurt musste nach zwei Siegen am Stück wieder einen Rückschlag hinnehmen, kann die MSV-Arena aber trotz der Niederlage mit erhobenem Haupt verlassen.
Der MSV Duisburg muss am kommenden Wochenende zum Chemnitzer FC (Samstag, 14 Uhr). Die Erfurter haben zeitgleich die Reserve des FSV Mainz 05 zu Gast.