Duisburg-Coach Gino Lettieri schickte im Vergleich zum
3:0-Heimsieg gegen VfL Osnabrück
dieselbe Anfangself auf den Rasen.
Kickers-Trainer Horst Steffen reagierte hingegen nach dem
2:0 gegen Fortuna Köln
mit einer Veränderung: Stein rückte für Gerster (Bank) von Beginn an aufs Feld.
Eine Flanke, die ins Tor fliegt
Den Respekt beider Teams voreinander merkte man der Partie mit Spielbeginn an: Sowohl der MSV als auch die Kickers wagten wenig Riskantes, fokussierten sich eher auf Ordnung und Kontrolle im Spielaufbau. Einen ersten Abschluss brachten immerhin die Schwaben zustande: Nach einer zu kurzen Abwehr der Hausherren kam Soriano zum Schuss. Das Leder zischte jedoch flach in die Arme von Schlussmann Ratajczak (5.). Dass die MSV-Fans schließlich doch in der zähen Partie früh jubeln konnten, lag an zwei Fehlern, von denen sich einer als besonders herausstellte: Hajri eröffnete mit einem Diagonalpass auf rechts zu Gardawski. Der Flügelspieler zog in Richtung rechtes Strafraumeck, hatte dabei kaum Gegendruck und setzte zur Flanke an. Die entpuppte sich als Heber, der über Torwart Müller hinweg im langen Eck einschlug (16.).
Ansonsten war über weite Strecken wenig zu sehen: Die Meidericher begnügten sich mit der knappen Führung und lauerten vergeblich auf Konter. Die Stuttgarter hingegen wussten mit ihrem vielen Ballbesitz wenig anzufangen. Immerhin kreierten Braun und Marchese noch zwei gute Abschlüsse (40. und 41.). Beinahe wäre außerdem noch das 2:0 gefallen: Nach einer Flanke von links stieg Feltscher am höchsten und nickte ein - Abseits (43.).
Der 9. Spieltag
Eiskalte Duisburger
Der zweite Durchgang begann für die Stuttgarter mit dem Auftrag, aus dem vielen Ballbesitz mehr Ertrag zu generieren. Doch zunächst passierte genau das Gegenteil: Eine Feltscher-Ecke wurde aus dem Strafraum geklärt. Dort stand Grote völlig blank, zog wuchtig ab und bugsierte das Leder ins lange Eck zum überraschenden 2:0 für den Gastgeber (48.). In der Folge zogen sich die Meidericher mit allen Feldspielern in die eigene Hälfte zurück, schlossen dadurch sämtliche Lücken. Das machte die ohnehin schwere Aufgabe einer Aufholjagd für die Schwaben noch kniffliger - zumal die Gefahr eines Konters zum vorentscheidenden 3:0 immer mitschwang.
Einen solchen zog Grote über die linke Bahn mit auf, setzte dann mit einem klugen Pass Scheidhauer in Szene. Der ging ins Duell mit Schlussmann Müller, fiel zu leicht hin. Zu Recht entschied Schiedsrichter Günter Perl nicht auf Elfmeter (73.). Fortan wurde die Begegnung etwas ruppiger (Gelbe Karten für Scheidhauer, Marchese und Halimi) - auch weil die Kickers einsehen mussten, dass an diesem Tag gegen die gut stehende MSV-Defensive nichts mehr ging. In der Chancenverwertung eiskalte Duisburger entschieden das Spitzenspiel somit mit 2:0 für sich, die Schwaben mussten die Tabellenführung an Dresden (3:1 in Großaspach) abtreten.
Duisburg reist am Freitag (19 Uhr) nach Unterhaching, die Stuttgarter Kickers empfangen zeitgleich den VfL Osnabrück.