Offenbachs Trainer Arie van Lent musste nach der 0:1-Niederlage in Halle auf den Rot-gesperrten Hahn verzichten. Für ihn rückte Avdic in die Anfangsformation – Startelfdebüt für den Sommerneuzugang. Außerdem spielten Stadel und Schwarz anstelle von Ahlschwede und Bender. Beim VfB beließ es Coach Jürgen Kramny indes bei einem Wechsel: Im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken kam Vier für Geyer, der mit der ersten Mannschaft ins Trainingslager gereist war.
2. Spieltag
"Wir wollen und müssen uns etwas steigern gegenüber dem ersten Spiel in Halle", hatte van Lent im Vorfeld der Partie erklärt, zugleich aber auch von einem "technisch und taktisch hervorragend geschulten Gegner" gewarnt. Offenbar wurde er von seinen Schützlingen auch erhört, denn der OFC begann aufmerksam und erspielte sich über Vogler die erste Torchance (10.). Die Kickers suchten zweifellos den Weg nach vorne, rannten sich oft aber in der gut sortierten Deckung der Schwaben fest und leisteten sich dann einen schwerwiegenden Fehler in der Hintermannschaft. Janzer nutzte eine Unachtsamkeit in der gegnerischen Deckung eiskalt aus und brachte den VfB mit in 1:0 in Führung (20.).
In der Folge entwickelte sich ein weitgehend ausgeglichenes Spiel, in das die Offenbacher zwar mehr investierten, vorne aber weiterhin glücklos agierten und Stuttgarts Keeper Vlachomidos so nicht ernsthaft prüfen konnten. In der 42. Minute netzte Fetsch per Kopf doch noch ein, allerdings erkannte Schiedsrichter Harm Osmers auf Abseits und bat kurz darauf zum Pausentee.
Nach Wiederanpfiff drehten die Stuttgarter kurz auf: Hemlein vergab noch (51.), ehe Benyamina eine Minute später den richtigen Riecher bewies und auf 2:0 erhöhte. Van Lent reagierte direkt mit einem Doppelwechsel, der Niederländer brachte Rathgeber und Bender für Feldhahn und Vogler, kurz darauf musste Avdic Sommer weichen. Eine Stunde war da bereits gespielt. Es half nichts, denn nach 61 Minuten folgte der nächste Streich der Gäste - Hemlein erhöhte auf 3:0. Wenig später keimte bei den Offenbachern dann doch wieder ein wenig Hoffnung auf, als Fetsch nach einer Ecke verkürzte (64.).
Ergebniskosmetik oder der Beginn einer Aufholjagd? Auf diese Frage galt es nun eine Antwort zu finden. Immerhin hatten die Kickers neuen Mut geschöpft und die Schlagzahl erhöht, zwingend wurden sie dabei aber nicht. Das Bemühen konnte den Gastgebern gewiss nicht abgesprochen werden, nur fehlte es letztlich an geeigneten Mitteln, um die inzwischen tief stehenden Schwaben ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. So blieb es bei der klaren Niederlage bei der Heimpremiere im neuen Stadion.
Die Offenbacher Kickers sind wieder am Sonntag, den 5. August 2012, beim VfL Osnabrück gefordert. Tags zuvor empfängt der VfB Stuttgart II den Karlsruher SC zum Derby.