Osnabrücks Trainer Karsten Baumann musste im Vergleich zum 2:1 in Dortmund auf Außenverteidiger Schnetzler verzichten, der aufgrund einer Gelbsperre nur auf der Tribüne saß. Engel bekam das Vertrauen. Außerdem begannen Pinheiro und Stang anstelle von Heidrich und Barletta, der sich im Abschlusstraining einen Muskelfaserriss zugezogen hatte.
Auf der gegnerischen Seite nahm Kiels Coach Christian Wück nach dem 1:0 gegen Dresden nur zwei Veränderungen an seiner erfolgreichen Mannschaft vor. Lamprecht und Schulz rückten für Gutzeit und Sembolo in die Startformation.
Der 37. Spieltag
Osnabrück marschierte vom Anpfiff weg engagiert nach vorne und erspielte sich schnell den ersten Eckball. Doch dieser leitete den Führungstreffer für Kiel ein. Heider konnte unbehelligt durchs Mittelfeld spazieren. Rund 25 Meter vor dem Strafraum zog der Ex-Osnabrücker nach innen und zog ab. Der eigentlich harmlose Schuss rutschte Schlussmann Berbig unglücklich durch die Hosenträger (3.). In der Folge mussten sich die Hausherren erst einmal vom frühen Schock erholen. Viele Fehlpässe waren gegen spielfreudige Kieler die Folge im Osnabrücker Spielaufbau. Gefährlich wurde es erst wieder nach einem Freistoß von Lindemann: Bencik setzte den Kopfball am kurzen Pfosten aber knapp neben das Gehäuse von Keeper Frech (14.).
Die Baumann-Elf fand kaum ein Mittel gegen den mitspielenden Absteiger. Lediglich nach Standardsituationen von Lindemann wurde es gefährlich. Frech spielte jedoch mit und war vor Kotuljac am Ball (22.). Nach einer knappen halben Stunde zogen sich die Gäste etwas weiter zurück und stellten die Räume sehr gut zu, wodurch die Begegnung immer mehr an Tempo verlor. Die Holstein-Defensive sah sich kaum brenzligen Situationen gegenüber. Erst kurz vor dem Pausenpfiff ging wieder ein Raunen durch die Osnatel-Arena. Lejan legte das Spielgerät ab zu Bencik, der sich aus der zweiten Reihe ein Herz fasste und den Ball knapp neben das Kieler Gehäuse setzte (42.), ehe der Vorlagengeber selbst eine Engel-Flanke daneben köpfte (43.).
Nach dem Seitenwechsel klopften die Hausherren richtig an und setzten sofort ein Signal. Doch erneut wurde es nach einem eigenen Eckball brandgefährlich. Diesmal konterte Kiel über Meyer. Nickenig konnte in dieser Situation aber gerade noch klären (47.). Der VfL kämpfte sich in die Partie und kam zum Ausgleich. Zwar konnte Schlussmann Frech nach einer Ecke noch gegen Nickenig parieren, doch nach der zweiten Flanke von Hansen stand Schmidt am langen Pfosten genau richtig und hob den Ball über die Kieler Verteidiger hinweg (56.). Nur wenige Minuten später spielten sich unschöne Szenen ab. Aus dem Kieler Fanblock flogen Knallkörper auf das Spielfeld. Nach kurzer Beratung schickte Schiedsrichter Cortus die Akteure in die Kabinen (58.).
Nach einer knappen Viertelstunde durften die Mannschaften wieder weiterspielen. Und der VfL agierte weiterhin sehr aggressiv und drängte auf den mittlerweile verdienten Führungstreffer. Nach einer Lejan-Hereingabe nahm Nickenig das Leder am Elfmeterpunkt direkt und verzog nur knapp (71.). Die Gäste kamen kaum noch aus der eigenen Hälfte. Viele lange Bälle aus der Viererkette fanden selten einen Abnehmer in der Offensive. So konnten sich die Niedersachsen voll auf den Angriff konzentrieren und wurden belohnt. Nickenig warf das Leder weit in den Strafraum. Schmidt verlängerte minimal. Am langen Pfosten kam Lindemann angerauscht und drückte den Ball über die Linie (76.). Osnabrück spielte die Partie sicher nach Hause und erhöhte kurz vor Schluss durch einen Handelfmeter von Schmidt auf den Endstand von 3:1 (90.). Der VfL gewann verdientermaßen gegen Kiel und hat alle Karten selbst in der Hand.
Am letzten Spieltag ist Osnabrück in Burghausen zu Gast und Kiel erwartet Dortmund II.