Bundesliga

Sebastian Langkamp verdrängt Milos Veljkovic - SV Werder Bremen: Florian Kohfeldts Lob für Nuri Sahin und Max Kruse

SV Werder Bremen: Kohfeldts Lob für Sahin und Kruse

Langkamp verdrängt Veljkovic

Hat sich gesteigert - und darf sich Chancen ausrechnen: SVW-Innenverteidiger Sebastian Langkamp.

Hat sich gesteigert - und darf sich Chancen ausrechnen: SVW-Innenverteidiger Sebastian Langkamp. imago

Aus dem Bremer Trainingslager in Randburg berichtet Thiemo Müller

Grundsätzlich sprach der Fußballlehrer dennoch von einem "ordentlichen Test", weil es ihm weniger ums Resultat als um die im Training einstudierten Abläufe ging. Allerdings: Werders Auftritt war auch unabhängig vom Ergebnis insgesamt kein Glanzstück. Freilich sorgten drückende Hitze um die 30-Grad-Marke und ein trockener Rasen für mildernde Umstände. Einen seriösen Rückschluss auf die Verfassung in einer Woche lässt das Geschehen somit kaum zu. Bemerkenswerte Erkenntnisse gab es gleichwohl.

Spielersteckbrief Langkamp
Langkamp

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Spielersteckbrief Veljkovic
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Zum einen: In der Stammbesetzung der Grün-Weißen zeichnet sich ein Wechsel ab, der vor dem Trainingslager noch als unwahrscheinlich gelten durfte. Schließlich hatte Kohfeldt zu Beginn der Winterpause über Milos Veljkovic gesagt: "Er kommt aus einer längeren Verletzung, aber sein Status hat sich nicht verändert." Aktuell sieht es so aus, dass der 23-Jährige seinen Posten als rechter Innenverteidiger an den knapp acht Jahre älteren Sebastian Langkamp verloren hat. Dieser durfte wie schon beim abgebrochenen Test gegen die Kaizer Chiefs an der Seite des gesetzten Abwehrchefs Niklas Moisander beginnen.

"Basti hat sich enorm entwickelt"

"Das ist ein Hinweis, aber noch keine Entscheidung", erklärt Kohfeldt. Allerdings: "Wenn wir heute gegen Hannover gespielt hätten, hätte auch Basti begonnen." Begründen will der Coach den voraussichtlichen Wachwechsel ausdrücklich "mit einer positiven Entwicklung von Basti, nicht mit einer negativen von Milos, überhaupt nicht". Konkret sagt Kohfeldt über Langkamp: "Basti hat sich enorm entwickelt in der Spieleröffnung, ist grundsätzlich routinierter, gerade im Strafraum aus meiner Sicht näher an den Gegenspielern dran. Das in Summe spricht momentan leicht für ihn."

Ebenfalls ein enges Duell sieht Kohfeldt, zumindest im Hinblick aufs Spiel in Hannover, auf der Sechser-Position. Philipp Bargfrede gab zwar am Freitag nach überstandenen Achillessehnenproblemen sein Comeback, aber nur für eine knappe halbe Stunde. Zudem unterlief ihm kurz nach seiner Einwechslung ein völlig untypischer Ballverlust im eigenen Strafraum, der prompt zum 2:2-Ausgleich führte. Ein Indiz für noch mangelnden Rhythmus?

Noch viel mehr aber könnte Bargfredes körperlicher Rückstand ausschlaggebend sein: "Wir wollten ihn noch nicht in die Vollbelastung über 45 oder 60 Minuten bringen", erklärt Kohfeldt. "Die nächste Woche wird zeigen, ob er für Hannover ein Startelf- oder ein Kaderkandidat ist." Beginnt Bargfrede noch nicht, würde er anders als vor der Winterpause nicht von Maxi Eggestein vertreten (Kohfeldt: "Ihn sehe ich grundsätzlich auf der Acht") - sondern wie am Freitag von Nuri Sahin. "Nuri hatte viele gute Aktionen mit Ball", bilanziert der Trainer. "Dazu auch einige Ballgewinne."

Grundsätzlich verspricht sich Kohfeldt vom Ex-Dortmunder in der zweiten Saisonhälfte wesentlich mehr als dieser bislang zeigen konnte: "Man darf nicht vergessen, dass Nuri im Sommer keine Vorbereitung mit uns hatte, die Abläufe erst kennenlernen musste. Er hat jetzt einen wirklich großen Schritt nach vorne gemacht. Und er bringt dann auch Qualitäten ein, die wiederum Philipp so nicht hat. Das ist dann immer eine Abwägung."

Besserer Kruse, besseres Werder?

Nuri Sahin und Max Kruse

Werden von Bremens Trainer Florian Kohfeldt gelobt: Nuri Sahin (links) und Max Kruse (Mitte). imago

Besonders erfreulich aus Bremer Sicht: Kapitän Max Kruse bestätigte auch zum Abschluss in Südafrika mit zwei Klasse-Toren aus der Distanz seine ansprechende Verfassung. "Im Sommer hatte er Verletzungsprobleme, hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt, was ich ihm hoch anrechne", sagt Kohfeldt. "Jetzt ist sein körperlicher Zustand aber wieder ein ganz anderer - und das hebt sein Spiel noch auf ein anderes Level. Weil er nicht nur die Mitspieler besser macht mit seinem Spiel, sondern auch selbst gefährlich wird, in die Tiefe gehen kann. Das macht uns unausrechenbar. Das freut mich mit Blick auf die Rückrunde natürlich sehr." Besserer Kruse, besseres Werder? In der Vergangenheit ist diese Gleichung jedenfalls oft genug aufgegangen.

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