2. Bundesliga

Gerührter Hartmann nach der historischen Pleite in Köln: "Es war beschämend"

Dresden nach der historischer Pleite - Möschl verletzt

Gerührter Hartmann: "Es war beschämend"

Bedankte sich bei den mitgereisten Fans aus Dresden: Kapitän Marco Hartmann.

Bedankte sich bei den mitgereisten Fans aus Dresden: Kapitän Marco Hartmann. imago

Fußballer sind auch nur Menschen. Das spürte man spätestens, als Marco Hartmann - hauptberuflich beinharter Mittelfeldspieler und Kapitän der SG Dynamo Dresden - mit Tränen in den Augen versuchte, Worte zu finden. Diese Worte galten jedoch nicht etwa einer Erklärung des 8:1-Debakels beim 1. FC Köln. Der Grund für die Tränen der Rührung basierte auf einer Aktion nach dem Schlusspfiff, für Hartmann "das Einzige, was ich von diesem Spiel noch mitnehmen will."

Trotz der Leistung wurden die Spieler - sowohl während des Spiels als auch nach den 90 Minuten - von den rund 5000 mitgereisten Dynamo-Anhängern gefeiert und aufgemuntert. Der Kapitän weiß, dass das nicht selbstverständlich ist: "Es war sehr beschämend, dort hinzugehen. Es ging sehr vielen Spielern wie mir gerade. Ich bin stolz auf die Reaktion, auch wenn Stolz in dieser Situation ganz schwierig ist. Ich möchte Danke sagen und hoffe, dass uns das den Weg zeigt, wie man mit dieser Niederlage umgeht", erklärte Hartmann mit bebender Stimme.

So oft die Fans aus Dresden auch auffällig werden wegen Pyrotechnik oder anderen Unarten, dies war in der Tat eine vorbildliche Reaktion. Es handelte sich immerhin um die höchste Niederlage der Dresdner Vereinsgeschichte, die zwar aufgearbeitet, jedoch schnell abgehakt werden muss. "Es ist einer der bittersten Momente in meiner Fußballkarriere. Ich hatte nicht geglaubt, dass ich das mal erleben muss", sagte Sören Gonther und nahm kein Blatt vor den Mund: "Es ist ein rabenschwarzer Tag. Und an einem rabenschwarzen Tag passieren Dinge, die so hoffentlich nur einmal passieren."

Gibt es dennoch positive Aspekte an der historischen Niederlage? Gonther: "Das einzig Gute an diesem Spiel ist, dass man es relativ leicht aufarbeiten kann. Es war heute ein Tag, an dem gar nichts, aber auch wirklich gar nichts geklappt hat. Da nach einer Erklärung zu suchen, ist mühsam. Das einzige was jetzt zählt, ist der Blick nach vorne." Für diesen müssen die Dresdner jedoch etwas weiter in die Ferne gucken: Das nächste Pflichtspiel findet durch die Länderspielpause erst in vierzehn Tagen statt. "Wir haben zwei Wochen Zeit, an uns zu arbeiten und haben dann zuhause mit Ingolstadt einen schwierigen Gegner vor der Brust." Aber auch dort kann der Innenverteidiger garantiert auf die Unterstützung der Fans setzen.

Zwangspause für Möschl

Schlechte Nachrichten gab es dann auch noch von der Personalfront: Wie die SGD am Sonntag mitteilte, muss sie mehrere Wochen auf Mittelfeldspieler Patrick Möschl verzichten. Bei dem 25-jährigen Österreicher wurde ein Sehnenabriss im vorderen rechten Oberschenkel diagnostiziert, der operiert werden muss. Möschl kam in dieser Saison für Dynamo in drei Liga-Spielen zum Einsatz.

Eliano Lußem