Was stimmt nicht bei Bayer Leverkusen? Kapitän Lars Bender prognostizierte nach dem uninspirierten Auftritt gegen Hannover (2:2) nicht nur eine "brutal harte Saison", sondern stellte trotz des späten Ausgleichs auch die Mentalität der Mannschaft offen infrage. "Wir müssen uns die Frage gefallen lassen, ob wir bereit sind, über 90 Minuten diese harte Arbeit anzunehmen. Wir sind nicht in jeder Situation mit der nötigen Überzeugung ans Werk gegangen."
Derlei Generalkritik ging Heiko Herrlich zunächst nicht über die Lippen; stattdessen sprach er über nicht vorhandenes Spielglück und wünschte sich, "dass wir einmal führen" - obwohl Bayer an fünf von acht Spieltagen das 1:0 geschossen hat. Erst als er mit Benders Generalkritik konfrontiert worden war, räumte der am Samstag mit "Herrlich raus"-Rufen bedachte Trainer ein: "Es gibt Spieler bei uns, die haben sicherlich ein Phlegma, dass es so aussieht, als wenn sie nicht zu 100 Prozent da wären."
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Doch der Satz ging noch weiter: "Aber", fügte Herrlich an, "das ist ein Stück weit auch ihre Stärke. Wenn die Ergebnisse positiv sind, ist alles okay. Wenn nicht, sucht man gerne nach einer Entschuldigung." Damit konnte er den vorherrschenden Eindruck kaum widerlegen: dass einige Spieler deutlichere Worte zur aktuellen Lage finden als ihr Trainer.
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