2. Bundesliga

Leitl über seine Zukunft: "Liegt nicht in meinen Händen"

Ingolstadts Wiedergutmachung misslingt

Leitl über seine Zukunft: "Liegt nicht in meinen Händen"

Verpasste mit dem FC Ingolstadt den zweiten Saisonsieg: Trainer Stefan Leitl.

Verpasste mit dem FC Ingolstadt den zweiten Saisonsieg: Trainer Stefan Leitl. imago

Schon während des Spiels hatte sich auf den Rängen, zumindest dort, wo Anhänger des FC Ingolstadt standen, Frust breitgemacht. "Wir wollen euch kämpfen sehen", stimmten die Schanzer-Fans einen altbekannten Schlachtruf an, wenn es bei der eigenen Mannschaft nicht richtig rund läuft. Und rund läuft es beim FC Ingolstadt in dieser Spielzeit wahrlich noch nicht: Erst einen Saisonsieg konnten die Oberbayern bislang verbuchen, zuletzt setzte es eine deftige 0:6-Klatsche in Bochum. Die erhoffte Wiedergutmachung konnte das Leitl-Team am Freitagabend nicht betreiben, stattdessen kam es noch dicker: Gegen den zuvor in Pflichtspielen viermal unterlegenen FC St. Pauli verlor der FCI mit 0:1, was die Anhängerschaft bei Schlusspfiff mit einem Pfeifkonzert und erneut wütenden Rufen quittierte.

Ingolstadts Trainer Leitl bekam davon nicht mehr viel mit. Als Schiedsrichter Patrick Alt die Partie nach der rund vierminütigen Nachspielzeit beendete, drehte der 41-Jährige dem Spielfeld schnurstracks den Rücken zu und marschierte in die Kabine. Den entschlossenen und ebenso eiligen Abgang wollte Leitl später aber keineswegs als symbolische Aufgabe verstanden wissen. "Ich wollte einfach mal kurz das sacken lassen", sagte er auf die Nachfrage eines Journalisten bei der Pressekonferenz. "Mein Videoanalyst war sofort da. Wir haben die Szenen dann auch noch einmal geguckt, in der wir das Gegentor bekommen. Das war der Hauptgrund."

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"Deswegen kann und will ich nichts dazu sagen"

Dennoch dürfte Leitl klar, sein was die Stunde geschlagen hat. Der schwache Saisonstart hat auch den Coach in den Fokus gerückt, der auf die Frage nach seiner Zukunft ausweichend antwortete: "Das liegt nicht in meinen Händen. Das weiß jeder, der hier ist. Deswegen kann und will ich nichts dazu sagen."

Kerschbaumer-Platzverweis als Knackpunkt

Das 0:1 gegen die Kiezkicker hat seine Situation in jedem Fall nicht verbessert. Dabei hatte Ingolstadt vor allem im ersten Durchgang das Spiel im Griff, nach dem Seitenwechsel wenn ohne die ganz große Risikobereitschaft nach vorne gespielt. Doch in der Schlussviertelstunde, gerade als sich die Hausherren die Spielkontrolle nach einer kleinen Hochphase der Gäste zurück erkämpft hatten, leistete sich Mittelfeldmann Konstantin Kerschbaumer ein folgenschweres Foulspiel.

Unterzahl? "Da kommen Erinnerungen auf"

Da der Österreicher bereits mit Gelb verwarnt war, schickte ihn Alt frühzeitig unter die Dusche - sehr zum Frust von Leitl: "Letztendlich ist es dann so, dass wir uns selbst schaden." Mal wieder, denn bereits in Bochum hatte der FCI die Partie nach einem Platzverweis für Galvao nicht in Vollzahl beendet. "Das ist natürlich auch nicht so einfach, wenn du zu zehnt in Bochum spielst und noch drei Tore kriegst. Da kommen Erinnerungen auf", erklärte sich Leitl die folgende Passivität seines Teams, die St. Pauli mit einem simplen Steilpass in die Spitze, den Ryo Miyaichi per Kopfball ins Tor beförderte, zu bestrafen wusste.

"Das ist unglaublich", fasste Leitl den Rückschlag zusammen. "Es war ein Spiel, das für mich keinen Sieger verdient hatte - aber was wir leider verloren haben."

pau