2. Bundesliga

"Wir leben noch": Duisburgs Achterbahnfahrt in Berlin

MSV holt ersten Punkt der Zweitliga-Saison

"Wir leben noch": Duisburgs Achterbahnfahrt in Berlin

Moment der Erlösung: Cauly Oliveira Souza (li.) erzielt am 5. Spieltag das erste Saisontor für den MSV Duisburg.

Moment der Erlösung: Cauly Oliveira Souza (li.) erzielt am 5. Spieltag das erste Saisontor für den MSV Duisburg. imago

"Hinten raus ist der Gegentreffer zum 2:2 natürlich ärgerlich", befand Kapitän Kevin Wolze, nachdem Berlins Florian Hübner in der Nachspielzeit den ersten MSV-Sieg der Saison verdorben hatte. Zuvor hatte es allerdings lange Zeit so ausgesehen, als sollte es nicht einmal ein Punkt werden. Mehr noch: Duisburg steuerte nach dem Rückstand durch Union-Angreifer Akaki Gogia auf einen Negativrekord im deutschen Unterhaus zu. Noch nie zuvor war ein Team in den ersten fünf Saisonspielen punkt- und torlos geblieben.

Tor reingewürgt, Knoten geplatzt

An der Alten Försterei hatte der MSV zumindest im ersten Durchgang zwar ein gutes Auswärtsspiel bestritten, hatte im vorderen Drittel aber wieder einmal keinerlei Torgefahr entfachen können und ab Mitte des zweiten Durchgangs nicht mehr den Eindruck gemacht, als könne der historische Fehlstart noch abgewendet werden. "Kompliment, dass meine Mannschaft noch so an sich geglaubt hat", lobte MSV-Coach Ilia Gruev auf der Pressekonferenz nach Spielende. Auch, wenn der Brustlöser, das 1:1 nach 77 Minuten, praktisch aus dem Nichts gefallen war - begünstigt durch eine beispiellose Fehlerkette der Berliner Hintermannschaft und unsauber mit dem Schienbein vollendet von Cauly Oliveira Souza.

Spielersteckbrief Wolze
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Spielersteckbrief Cauly
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MSV Duisburg - Vereinsdaten
MSV Duisburg

Gründungsdatum

02.06.1902

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Ein Tor aus der Kategorie "reingewürgt" - aber eben das erste für den MSV in dieser Saison. Und wie so oft im Fußball klappte dann urplötzlich, was den Duisburgern in vier Saisonspielen partout nicht gelingen wollte: ein sauber zu Ende gespielter Angriff in der 83. Minute - abgeschlossen vom erst kurz zuvor eingewechselten Richard Sukuta-Pasu nach feiner Vorarbeit von Oliveira Souza. "Es ist gut, dass heute der Knoten geplatzt ist und wir endlich mal wieder ein positives Erlebnis hatten. Wir werden weiter arbeiten und glauben an uns", so der Brasilianer, der einen Tag vor seinem 23. Geburtstag auf dem besten Weg zum Matchwinner war, als Hübner einen Freistoß von Union-Torwart Rafel Gikiewicz aus der eigenen Hälfte noch zum 2:2 einköpfte.

Das Fazit der Beteiligten fiel trotz gemischter Gefühle im Anschluss dennoch einhellig aus. "Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", urteilte Gruev. Sein Kapitän Wolze freute sich über eine "riesige Reaktion" seiner Mannschaft und gab sich kämpferisch: "Wir haben gezeigt, dass wir noch leben."

mib