"Für die Zuschauer war das sicher ein geiles Spiel. Für uns stehen aber null Punkte unterm Strich. Das ist bitter", konstatierte Marvin Knoll nach dem Offensivspektakel gegen den 1. FC Köln (3:5) am Millerntor am Sonntagnachmittag. Bitter ist vor allem auch der jüngste Trend: Die Kiezkicker haben die letzten drei Pflichtspiele verloren und in diesen zwölf (!) Gegentore kassiert.
Robin Himmelmann ist als Torwart der Leidtragende und fordert: "Die vielen Gegentore müssen wir abstellen, wir geben ein 2:0 aus der Hand, weil wir nicht genug Druck auf den Ball machen." Auch Ersatzkapitän Johannes Flum hadert: "Wir schlafen vor der Pause, stehen defensiv nicht gut und verlieren da die entscheidenden Zweikämpfe. Uns fehlt es aktuell insgesamt an der Kompaktheit."
Trainer Markus Kauczinski bezog in seine Analyse auch die 1:4-Niederlage eine Woche zuvor bei Union Berlin mit ein. "Wir haben in diesen beiden Partien gesehen, dass uns die letzte Qualität auf diesem Niveau noch fehlt", so der 48-Jährige, "aber wir haben auch gesehen, dass wir die Leute hier mitnehmen können, dass der Weg richtig ist."
Mit 29.546 Zuschauern war das Millerntor-Stadion gegen den FC ausverkauft. Und schon jetzt elektrisiert das Derby beim HSV am 30. September die Fans in Hamburg. Nach nur 300 Sekunden waren alle 5500 Auswärtstickets vergriffen. "Die Nachfrage war bei weitem höher als das zur Verfügung stehende Kartenkontingent", teilte der FC St. Pauli am Montag mit.
Auch das HSV-Kartenkontingent im 57.000 Zuschauer fassenden Volksparkstadion ist längst ausverkauft. Das letzte Stadtderby gab es im Februar 2011 in der Bundesliga. Damals gewann St. Pauli mit 1:0 im Volksparkstadion. Nach der Länderspielpause stehen aber zunächst die beiden Auswärtsspiele in Aue und Ingolstadt sowie das Heimspiel gegen Paderborn an.
Beim ersten Pflichtspiel in dieser Saison - im Rahmen des DFB-Pokalspiels beim SV Wehen Wiesbaden (2:3) am 17. August - hatten die Anhänger der Kiez-Kicker mindestens drei pyrotechnische Gegenstände gezündet. Wegen dieses unsportlichen Verhaltens wurden die Hamburger nun vom DFB-Sportgericht mit einer Geldstrafe in Höhe von 1800 Euro belegt. Das Urteil ist rechtskräftig.
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