DFB-Pokal

Pokalheld Druschky: Der Chef entscheidet, wie viele Bierchen es werden

Chemie schlägt Regensburg "nicht ganz unverdient"

Pokalheld Druschky: Der Chef entscheidet, wie viele Bierchen es werden

Da stimmt die Chemie: Florian Schmidt herzt Matchwinner Kai Druschky (li.) nach dem Coup gegen Regensburg.

Da stimmt die Chemie: Florian Schmidt herzt Matchwinner Kai Druschky (li.) nach dem Coup gegen Regensburg. imago

Es lief eigentlich alles nach Plan für den Zweitligisten. Regensburg führte im stimmungsvollen Alfred-Kunze-Sportpark dank des Debüttreffers von Julian Derstroff und kontrollierte das Spiel über weite Strecken. Doch nach rund einer Stunde Spielzeit kam Chemie auf und setzte zwei schmerzhafte Nadelstiche, die letztlich zur Sensation reichten. Der eingewechselte Philipp Wendt (69.) und Kai Druschky per Traumtor in der ersten Minute der Nachspielzeit drehten den Spieß noch um und sorgten für einen freundlichen Platzsturm in Leutzsch.

"Dieser Sieg ist nicht ganz unverdient", meinte Leipzigs Coach Dietmar Demuth, einst Weltpokalsiegerbesieger mit dem FC St. Pauli gegen die Bayern, nach dem 2:1-Sieg. "Wir haben viel investiert und uns gut auf den Gegner eingestellt. Meine Jungs sind läuferisch an ihre Grenzen gegangen", so Demuth weiter. Am Anfang hätte sein Team zu viel Respekt gehabt, "aber dann sind wir immer besser geworden." Die Leistungssteigerung nach Wiederanpfiff ließ seine Spieler daran glauben, spätestens nach dem Ausgleich "das Ding ziehen zu können". In Runde zwei wünscht sich Demuth nun "einen kleinen Klub, damit man Chancen hat, weiterzukommen. Ausverkauft wird die Hütte auf jeden Fall sein."

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Beierlorzer: "Klares Foul an unserem Verteidiger"

Sein Gegenüber Achim Beierlorzer, in Leipzig jahrelang als Trainer beim großen Stadtrivalen RB tätig, war seinerseits reichlich ernüchtert. "Es ist enttäuschend und brutal für uns", klagte der Franke. "Wir haben zu wenige Torchancen kreiert und hätten nach der Führung mehr investieren müssen. Unsere Spielweise kommt über das Kollektiv und darauf hat sich Chemie gut eingestellt." Knackpunkt aus Sicht Beierlorzers sei jedoch auch die Szene unmittelbar vor dem Ausgleichstor durch Wendt gewesen: "Dem 1:1 geht ein klares Foul an unserem Verteidiger voraus. Der Schiedsrichter hat es nicht so gesehen. Somit war alles auf null gedreht." Das 1:2 war schließlich schwer zu verteidigen. "Ein langer Schlag und ein Volleyschuss, es ist brutal für uns", befand der Jahn-Coach - und sprach schließlich noch ein Lob an die Fans in Leipzig aus: "Es war eine tolle Atmosphäre hier im Stadion."

Druschky: "Kann ich selber noch nicht fassen"

Torschütze Druschky, der auch schon für Union Berlin und Rot-Weiss Essen und sogar bei Trastevere Calcio in Italien spielte, genoss diese Atmosphäre nach dem Spiel sichtlich. "Wie ich den gemacht habe, kann ich selber noch nicht fassen. Mein rechter ist nicht mein starker Fuß. Ich habe den Ball gut getroffen und dachte bitte senk dich, bitte senk dich", sagte der 25-Jährige bei Sky. Wie lange und ausschweifend die Party für den Stürmer werden würde, stand jedoch noch nicht fest: "Ein, zwei Bierchen werden es schon sein. Aber morgen wird mich Herr Rocke, mein Chef, wahrscheinlich im Büro erwarten." Sollte Herr Rocke jedoch ein entsprechendes Signal geben, "dann werden es auch vier oder fünf Bierchen", so Druschky augenzwinkernd.

aho

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