Aus Hoffenheims Trainingslager in Garmisch-Partenkirchen berichtet Benni Hofmann
Nach wie vor aber geht der Direktor Profifußball trotz der Offensiv-Abgänge von einer stürmisch auftretenden Nagelsmann-Elf aus: "Die hohe Chancenanzahl hat etwas mit der Ausrichtung zu tun." Und die werde sich nicht ändern, denn, so findet Rosen: "Das Mittelfeld ist beisammengeblieben, ich finde, sogar noch stärker geworden, die Abwehr ist beisammengeblieben."
In der Tat ist Trainer Nagelsmann ein Offensivdenker, der eigentlich nie Verwaltungsfußball anbietet. Auch nicht, als den Kraichgauern vergangene Saison mit Niklas Süle und Sebastian Rudy die zentrale Achse abhandengekommen war. "Das war damals die Herausforderung", erinnert sich Rosen. "Nun sind uns Tore weggebrochen."
Mehr Torbeteiligungen aus dem Mittelfeld nötig
Und der Plan des 39-Jährigen lautet, dass gerade das Mittelfeld in die Bresche springen soll. In der Analyse der vergangenen Runde ist das Thema Torbeteiligungen der einzelnen Mannschaftsteile aufgepoppt. "Wir waren etwas unterdurchschnittlich, was das Mittelfeld betrifft und auch in der Abwehr haben wir noch ein bisschen Luft", erläutert Rosen.
In der Rückrunde sei das gerade über Nico Schulz und Pavel Kaderabek besser geworden, wobei das lange Fehlen des torgefährlichen Kerem Demirbay diese Statistik etwas zu Gunsten des Sturms verzerrt haben dürfte. Aber: "Auch Nadiem (Amiri, d. Red.) kann mehr machen", weiß der Manager, der auch deshalb für die Reihe hinter den Spitzen ein Duo geholt hat: Vincenzo Grifo und Leo Bittencourt.
Erstgenannter hatte laut Rosen "schon außergewöhnliche Torbeteiligungen mit Freiburg", 2016/17 waren es sechs Treffer und zwölf Assists. Und Bittencourt ist einer, "der immer über zehn, 15 Scorerpunkte kommen kann". Dabei soll dem Duo vor allem Nagelsmanns Flexibilität zugutekommen, denn beide "können auf der acht, über außen oder als hängende Spitzen angreifen", findet Rosen und legt die Messlatte an die Neuen hoch an: "Da erwarten wir uns viel, nämlich, dass wir unberechenbar sind."