2. Bundesliga

Urs Fischer: Champions-League-Erfahrung für Union

Schweizer will ein "Wörtchen mitreden" - Pedersen vor Abschied

Urs Fischer: Champions-League-Erfahrung für Union

Urs Fischer im Stadion an der Alten Försterei: "Ein Wörtchen mitreden" bei den vorderen Plätzen.

Urs Fischer im Stadion an der Alten Försterei: "Ein Wörtchen mitreden" bei den vorderen Plätzen. imago

Eine der letzten Fragen an Urs Fischer hatte es in sich, es ging: um das Alter seiner beiden Töchter. Der Familienvater musste schmunzeln. "Oh", sagte der neue Trainer des 1. FC Union. Gelächter erklang im Medienraum im Stadion An der Alten Försterei, nach kurzem Überlegen präsentierte Fischer dann Fakten: "Sie werden 24 und 20."

Mit der Verpflichtung des Schweizers ist Unions Trainersuche zweieinhalb Wochen nach der Trennung von André Hofschneider beendet. Zum Kandidatenkreis bei den Eisernen gehörten auch Tim Walter (jetzt Holstein Kiel), Hannes Wolf, Maik Walpurgis, Ismail Atalan oder Nestor El Maestro, am Ende wurde es Fischer. "Beide Seiten haben eine gewisse Zeit gebraucht", sagte der neue Union-Coach, der sich als "korrekt", "konsequent" und "irgendwo bescheiden" beschrieb und über seine Vorstellungen von Fußball sagte: "Meine Mannschaft soll dominant auftreten und aktiv sein."

Trainersteckbrief Hofschneider
Hofschneider

Hofschneider André

Spielersteckbrief Pedersen
Pedersen

Pedersen Kristian

Korrekt, konsequent und irgendwo bescheiden.

Urs Fischer über Urs Fischer

Ab dem Vorbereitungsstart am 25. Juni werden die Union-Profis ihren neuen Trainer auf dem Platz kennenlernen. Die genaue Kadergestaltung soll in der nächsten Zeit mit dem neuen Cheftrainer intensiviert werden. Fischer bezeichnete das vorhandene Personal-Gerüst beim Tabellenachten der abgelaufenen Saison als "sehr spannend", ins Detail ging er bei seiner Präsentation aber noch nicht. Mit dem neuen Kader sei es sein „Bestreben“, dass man "ein Wörtchen mitreden" könne um den die vorderen Plätze.

In der Vergangenheit bewies der frühere Nationalspieler der Eidgenossen (vier Länderspiele), der in Köpenick einen Vertrag bis Juni 2020 erhält, dass er Mannschaften zu Erfolgen führen kann. Mit dem FC Zürich und dem FC Thun gelang ihm jeweils der Einzug in die Europa League, 2016 gewann Fischer mit dem FC Basel die Meisterschaft, außerdem im Folgejahr das nationale Double. Trotz seiner Erfolge sei das Engagement bei Zweitligist Union "kein Rückschritt", erklärte Fischer, der über Champions-League-Erfahrung verfügt und zuletzt ein Jahr vereinslos war. Bei Union wird es seine Aufgabe sein, auf seiner ersten Auslandsstation die Eisernen in den nächsten beiden Spielzeiten in die Bundesliga zu führen.

Hospitanz bei Favre - Pedersen vor dem Abschied

Dabei kann der neue Trainer, der laut eigener Aussage mal bei Borussia Mönchengladbach und im Rahmen seiner Trainerausbildung auch bei seinem Landsmann Lucien Favre hospitierte, neben Top-Torjäger Steven Skrzybski (zum FC Schalke), Abwehrchef Toni Leistner, den Mittelfeldspielern Dennis Daube und Stephan Fürstner sowie Torwart Daniel Mesenhöler voraussichtlich auch nicht auf Linksverteidiger Kristian Pedersen bauen. Der Däne steht vor einem Wechsel zum englischen Zweitligisten Birmingham City.

Der Wechsel sei zwar "nicht spruchreif", erklärte Unions Manager Oliver Ruhnert am Freitag. Allerdings wäre ein Abschied des 23 Jahre alten Pedersen ein Jahr vor Auslaufen seines Vertrags im Juni 2019 keine Überraschung. Die Größenordnung der Ablöse dürfte im Bereich um die zweieinhalb Millionen Euro liegen.

Jan Reinold